Teil eines Werkes 
2124 = [Neue Nr. 3859] (1932) Kalzig / geolog. und agronom. bearb. durch B. Beschoren, Br. Dammer, H. L. Heck, J. Hesemann, K. Jhnen
Entstehung
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eine tiefer gelegene Hochfläche vorgelagert, die teils sehr eben ent­wickelt ist, teils sich flach schildförmig heraushebt. An den west­lichen Hang der Moräne schließt sich ein Sander an, der nach Süd­westen zu sanft abgedacht ist, und aus dem mehrere flache, meist aus Geschiebemergel bestehende Kuppen herausragen.

Die Moräne hebt sich durch ihre bedeutende Höhenlage aus dem Vorlande heraus und bewirkt nach Westen zu bei Buckow und Rackau einen deutlichen Steilhang. Im einzelnen stellt sie eine reich gegliederte Landschaft dar, die sich z. T. aus dichtgedrängten Kuppen und steilen Rücken, teils aber auch aus plateauartigen Hoch­flächen, wie auf der Höhe von Buckow zusammensetzt. Ein Charakteristikum sind die zahlreichen, oft schluchtenartig ein­geschnittenen Rinnen mit ihren treppenartig übereinanderliegenden kleinen Teichen und Becken. Das Gebiet zwischen Rackau und Buckow wird von nicht weniger als sechs solchen Rinnensystemen unterbrochen. Etwa senkrecht dazu verläuft eine ähnliche, aber weniger deutlich entwickelte Schar von Rinnen (besonders bei Klippendorf). Da beide Systeme einander parallel verlaufen, das Hauptsystem sich aber im Vorland fortsetzt, dürften diese Täler aus subglazialen Rinnen entstanden sein. Viele Sölle und Pfuhle, wie besonders bei Buckow und Klippendorf, gestalten das Gelände noch unruhiger. Ihre Zahl verringert sich fortwährend durch Ver­torfung und Zuschlämmung.

Die Moräne stellt im wesentlichen eine Staumoräne dar, die beim Vorrücken des letzten Eisvorstoßes durch Aufpressen des Untergrundes gebildet worden ist. Sie besteht demnach in ihrem Innern aus stark gestörten miocänen und älteren diluvialen Ab­lagerungen, die von der Grundmoräne der letzten Eisbedeckung diskordant überlagert werden. Oberflächlich sind Stauchungs­erscheinungen nur selten zu erkennen; nur am Südhange des Lindenberges, am Wege vom Model-Vorwerk nach Buckow, treten Miocänschichten zutage. Im übrigen hat hauptsächlich der Braun­kohlenbergbau und im Zusammenhang mit ihm vorgenommene Bohrungen erwiesen, daß der tertiäre und diluviale Untergrund stark gestaucht ist. Länger aushaltende Tertiärsättel in der Nähe der Oberfläche, wie z. B. bei Rietschütz auf Blatt Schwiebus, sind hier anscheinend nicht vorhanden, dagegen sind mehrfach aus ihrem Verbände gelöste Braunkohlenschollen und -nester festgestellt worden, die Veranlassung zur bergmännischen Gewinnung gegeben haben (vgl. S. 17 ).

Neben den Aufpressungen besteht die Moräne zum kleineren Teil aus jungen Aufschüttungen, die beim Rückzug des Eises an Stellen, an denen sein Rand gelegentlich vorübergehend zum Still-