Teil eines Werkes 
2124 = [Neue Nr. 3859] (1932) Kalzig / geolog. und agronom. bearb. durch B. Beschoren, Br. Dammer, H. L. Heck, J. Hesemann, K. Jhnen
Entstehung
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Tabelle V.

Tonbestimmung.

Aufschließung des Feinbodens mit verdünnter Schwefelsäure (1 :5) im Rohr bei 220° und sechsstündiger Einwirkung.

Bestandteile in Prozenten des Feinbodens

Nummer der Bodenprobe

5

6

7

Tonerde*.

2,12

3,19

1,40

Eisenoxyd.

0,88

0,93

0,60

Lösliche Kieselsäure.

3,90

3,30

1,35

Rückstand.

92,10

91,25

95,65

Entspräche wasserhaltigem Ton.

5,36

8,06

3,54

Die Entstehung des Sandbodens beruht hauptsächlich auf der Verwitterung des Sandes, für die im wesentlichen dieselben Vor­gänge in Betracht kommen wie für die Verwitterung des Ge- schiebemergels. Im frischen Zustand enthält der meiste Sand eben­falls einen wechselnden Gehalt an kohlensaurem Kalk, der durch das mit Kohlensäure beladene atmosphärische Wasser ausgelaugt und in die Tiefe geführt wird. Entsprechend seiner größeren Durchlässig­keit ist der Sand in der Regel erheblich tiefer entkalkt als der Ge­schiebemergel, so daß die kalkfreie Zone meist mehr als 2 m beträgt. In besonders kalkreichen groben und kiesigen Sanden bzw. Kiesen ist der Kalkgehalt zuweilen nur in den obersten Teilen aus­gelaugt und dicht unter der Oberfläche wieder zum Absatz gelangt, und zwar in der Weise, daß er ganze Sandlagen zu Kalksandstein verkittet oder sich um verrottende Pflanzenwurzeln nieder­geschlagen hat, so daß er jetzt leicht zerbrechliche, weiße Röhren, sogenannte Osteokollen, bildet.

Gleichzeitig mit der Entkalkung erfolgt die Oxydation des im Sand enthaltenen Eisenoxyduls zu Eisenhydroxyd und eine Ab­wanderung eines Teils desselben in die Tiefe. Hierbei setzt sich das Eisenhydroxyd meist dicht unter der Oberfläche bald wieder ab, und zwar entweder in der Weise, daß es die Sandkörnchen in geschlossenen mächtigeren Schichten umkrustet und so dunkel­braune, eisenschüssige Sande bildet oder, indem es sich nur in dünnen, horizontalen oder schwach wellig gebogenen Lagen aus­scheidet, die im Querschnitt als Schnüre von einigen Zentimetern Dicke erscheinen. Solche Schnüre können in großer Zahl über­einander liegen; dazwischen beobachtet man dann immer an Eisen ärmere Schichten. Durch die Eisenausscheidung erfolgt eine