Teil eines Werkes 
2124 = [Neue Nr. 3859] (1932) Kalzig / geolog. und agronom. bearb. durch B. Beschoren, Br. Dammer, H. L. Heck, J. Hesemann, K. Jhnen
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wegen werfen diese Böden im allgemeinen nur in niederschlags­reichen Jahren ähnliche Erträge ab wie die reinen Lehmböden bzw. diejenigen mit geringer Sanddecke. Bei Trockenheit reißen sie tief auf und verkrusten außerordentlich stark.

Schließlich gehören zu dem in Rede stehenden Nutzungstypus noch die Talsandböden der Schwiebuser Rinne. Ihr Vermögen hängt vom Grundwasserstand ab. So finden wir in ihrem Verbreitungs­gebiet Flächen, die nicht winterungsfähig sind, und auch solche, die wegen starker Raseneisensteinbildungen auch als Wiesenfläche fast nutzlos sind. Eisenschüssig verhärtete Horizonte im nahen Unter­grunde, eine Folge der mangelhaften Grundwasserbewegung bei schlechter Vorflut, bringen es mit sich, daß die Talsandflächen z. T. unbedingtes Grünland darstellen. Der Graswuchs ist hier im all­gemeinen wenig befriedigend, ebenso wie auf den Grünländereien der Moorerde- und Torfböden aus den gleichen Gründen. Anderer­seits kommen bei den Talsanden auch Partien vor, die bis auf Gerste alle Früchte tragen. Nährstoffuntersuchungen und Düngungsver­suche haben ergeben, daß diese Böden sehr arm an Phosphor­säure sind.

3. Böden, die lediglich für den Anbau der anspruchsloseren Früchte in Betracht kommen.

Hierher gehören die Sandböden der Hochflächen, die von Natur im Hauptgebiet ihres Vorkommens mit Sicherheit nur Kar­toffeln und Roggen tragen. Eine Ausnahme bilden solche Flächen, die z. B. im Nordosten und Südwesten von Blatt Kalzig vor­wiegend feinkörniges Material enthalten. Hier gedeihen auch Hafer und zum Teil Gerste. Das gleiche gilt von den tiefer gelegenen Flächen, wie z. B. um Kutschlau, die infolge Wasserzuzuges von den Höhen frischere Bodenlagen darstellen. Die übrigen mit ds bezeich- neten Flächen, die heute auch zum Anbau von Gerste herangezogen werden, verdanken diese größere Leistungsfähigkeit allein lang­jähriger Kultur und reichlicher Düngung.

Bis auf flächenmäßig zurücktretende Partien, die bereits in der Krume einen nennenswerten natürlichen Kalkgehalt aufweisen, sind die Sandböden unseres Gebietes durchweg kalkbedürftig. Die Düngungsversuche haben ergeben, daß der Bedarf an Kali und Phosphorsäure nicht besonders groß ist, so daß sich Gaben von über 0,5 dz je V 4 ha für 18 % P 2 0 6 und 40 % K 2 0-Düngemittel nicht rentieren. Seradella gedeiht überall, Lupine je nach Bodenreaktion.