54
4. Die Böden der Oderniederung.
Bodenverhältnisse und Nutzung des Gebietes der Oderniederung im Süden von Blatt Züllichau weisen besondere Verhältnisse auf. Infolge der zahlreichen alten Dammbrüche wechseln die Böden ihrer Krume und ihrem Profil nach außerordentlich. Reiner Flugsand auf über 2 m Tiefe, solcher mit Oderschlick, Kies und Schotter vermischt, Schlick mit Sanduntergrund sowie Sand mit Schlickuntergrund kommen dicht nebeneinander vor, so daß die Bewirtschaftung schwierig und in größter Abhängigkeit von den Niederschlagsverhältnissen unsicher ist. Während die reinen Sandböden im besten Falle Roggen und Kartoffeln tragen, ebenso die Mischböden, sind die 4-Flächen bei nicht zu großer Mächtigkeit der Sand- sl
decke noch die verhältnismäßig sichersten Ackerböden. Die Schlickboden mit Sand im Untergrund trocknen schnell aus, verkrusten stark, reißen dann tief auf und sind in jeder Hinsicht schwierig zu bearbeiten. Diese ungünstigen Eigenschaften werden durch eine mäßige Sanddecke zum mindesten gemildert. Gewiß vermögen die Schlickboden, die infolge reicher organischer Düngung und Kalkung in Kultur sind, in Jahren mit günstiger Niederschlagsverteilung hohe Erträge besonders an Hafer hervorzubringen, doch neigt man mehr und mehr dazu, der Unsicherheit wegen alle nur dazu geeigneten Böden in Grünland zu legen. Das Hauptgebiet der im Oderknie gelegenen Ländereien ist in Händen von Kleinbesitzern, die ihre Äcker vorwiegend für die Bedürfnisse ihres Haushalts nutzen, so daß sich in diesem Abschnitt kein eindeutiges Bild der Beziehungen zwischen Standort und natürlicher Nutzung ergibt.
b) Die vorherrschenden Betriebsformen.
Wie sich bereits bei der Zusammenfassung der verschiedenen Bodenarten nach ihrer Nutzleistung keine allgemeingültigen Beziehungen zu ihrer geologischen Einstufung hersteilen ließen, so sind in dieser Hinsicht auch rein betriebswirtschaftlich keine scharfen Grenzen zu ziehen. Es ist lediglich festzuhalten, daß im Zuge der Endmoränen die Bodenverhältnisse einem noch wesentlich engeren Wechsel in der Ausbildung des Profils unterworfen sind als im übrigen Gebiet und daher die Bewirtschaftung schwieriger ist. Wirtschafterschwerend wirken außerdem die starke Gesteinsbestreuung und die unruhige Geländeform. Hieraus ergibt sich, daß die im Moränengebiet liegenden Betriebe kleinere Flächen nicht ihrer Bodenbeschaffenheit entsprechend besonders, sondern einheitlich mit dem Ganzen bewirtschaften. In den meisten Fällen wirkt sich diese Tatsache so aus, daß dadurch die Anbau-