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Blatt Groß-Ziethen.
biet. Bei Herzsprung verengt sich das Becken zu einer Rinne und hier in dieser Rinne ist es deutlich nachweisbar, daß die von N herkommenden Wassermassen nicht nur Sancl und Geröllmassen aufgeschüttet, sondern sich auch in den Vorgefundenen Untergrund eingegraben und so tiefere Schichten bloßgelegt haben. Wie bereits oben erwähnt, zeigen die östlichen Ränder des Hechtsees und Paddenpfuhles deutliche Erosionsprofile. Nördlich von Herzsprung, wo wir uns bereits im Bereich des Sanders der Angermünder Endmoräne befinden, legt sich der Geschiebemergel wieder in die Talsenke und der Grund der Talrinne ist reine Aufschüttung. In dieser Rinne und den angrenzenden Teilen des Staubeckens bei Paarsteinwerder und ßölkendorf ist die Korngröße der aufgeschütteten Massen sehr ungleichmäßig; feine Sandschmitzen, Kies und Geröllbänke wechsellagern miteinander und weisen auf stark bewegtes Wasser hin; Kies und Gerölle überwiegen hier. Je weiter nach S, desto feiner wird das Korn, ja südlich von Bro- dowin stellen sich fein geschichtete gelbliche Tonmergel ein, die weit in den Lieper Bogen auf Blatt Hohenfinow hineinreichen. Derartige Tonmergel sind auch nordwestlich der am Ende des Choriner Bahnhofes Wärterbude unter Sand er- bohrt und sind von dem Planum der Bahn in einem Einschnitt nordöstlich des genannten Bahnhofes angeschnitten und außerdem zeigt der liehe Grundwasserstand und hiermit das ausgezeichnete Wachstum der gemischten Bestände südlich und nordöstlich des Bahnhofs einen undurchlässigen Untergrund, der wahrscheinlich Tonmergel ist, an. Diese Tonmergel stellen einen noch ungehobenen Schatz von Ziegeleimaterial dar. Ihre Verwertung ist bei Brodowin bis jetzt wohl mangels genügender Transportverbindung unterblieben. In der Nähe des Bahnhofs Chorin fiele dieses Hindernis jedoch fort. Ich will hier nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, daß ein großer Teil des Ziegeleibetriebes auf der Oderinsel bei Neuenhagen in Tonmergeln umgeht, welche die gleiche Gesteinszusammensetzung und die gleiche Lagerung besitzen.