Bodenbeschaffenheit.
27
kapital, sowohl das unmittelbar verfügbare, als auch das der Menge nach meist weitaus überwiegende noch nicht aufgeschlossene, das erst nach und nach durch die Verwitterung oder durch zweckentsprechende Behandlung des Bodens nutzbar gemacht werden kann.
Da demnach diese Nährstoffanalysen nicht die auf einer bestimmten Ackerfläche unmittelbar zu Gebote stehenden Pflanzennährstoffe angeben, so können sie auch nicht ohne weiteres zur Beurteilung der erforderlichen Düngerzufuhr eines Ackers verwendet werden, denn es kann beispielsweise ein Boden einen hohen Gehalt von unaufgeschlossenem Kali besitzen und doch dabei einer Düngung - mit leicht löslichen Kalisalzen sehr benötigen.
Im einzelnen ist über die angewandten Methoden folgendes zu bemerken :
1. Die mechanischen Analysen wurden mit etwa 25 g desjenigen Feinbodens vorg - enommen, der durch Sieben von etwa 500—1000 g Gesamtbodens mittels des ZweimiUiinetersiebes erhalten wurde. Zur Trennung diente der Schönesche Schlämmapparat in Verbindung mit Normal-Rundlochsieben.
2. Die Kohlensäure wurde im Feinboden (unter 2 mm) teils gewichtsanalytisch, teils durch Messung mit dem Scheiblerscheu Apparat volumetrisch bestimmt. Die gewählte Methode ist bei jeder einzelnen Analyse angegeben.
3. Die Bestimmung des Humusgehaltes, d. h. dos Gehaltes an wasser- und stickstoffreier Humussubstanz geschah nach der Kxor’schen Methode. Je 3—8 g des lufttrockenen Feinbodens (unter 2 mm) wurden verwendet und die gefundene Kohlensäure nach der Annahme von durchschnittlich 58 v. H. Kohlenstoff im Humus auf Humus berechnet.
4. Zur Ermittelung - der verfügbaren mineralischen Nährstoffe wurden durch einstündiges Kochen von 25—50 g lufttrockenen Feinbodens mit konzentrierter Salzsäure auf dem Sandbade eine Nährstofflösnng hergestellt.
5. Für die Bestimmung der Aufnahmefähigkeit für Stickstoff wurde »Knop, Landwirtschaftliche Versuchsstationen XVI 1885«, zugrunde gelegt. 50 g Feinerde (unter 2 mm Durchmesser mittels eines Lochsiebes erhalten) wurden mit 100 ccm Salmiaklösung nach Knop’s Vorschrift behandelt und die aufgenonnnene Stickstoffmenge auf 100 g Feinerde berechnet. Die Zahlen bedeuten also nach Knop: Die von 100 Gewichtsteilen Feinerde aufgenom- menen Mengen Ammoniak, ausgedrückt in Kubikzentimetern des darin enthaltenen und auf 0° C und 760 mm Barometerstand berechneten Stickstoffs.
6. Die Bestimmung des Stickstoffgehaltes wurde nach der Vorschrift von Kjki.oahl mit lufttrockenem Feinboden ausgeführt.