Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 4 [Neue Nr. 3049] (1914) Gr. Ziethen : geologische Karte / geologisch u. agronomisch bearb. durch H. Schröder
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit.

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kapital, sowohl das unmittelbar verfügbare, als auch das der Menge nach meist weitaus überwiegende noch nicht aufgeschlossene, das erst nach und nach durch die Verwitterung oder durch zweckentsprechende Be­handlung des Bodens nutzbar gemacht werden kann.

Da demnach diese Nährstoffanalysen nicht die auf einer bestimmten Ackerfläche unmittelbar zu Gebote stehenden Pflanzennährstoffe an­geben, so können sie auch nicht ohne weiteres zur Beurteilung der er­forderlichen Düngerzufuhr eines Ackers verwendet werden, denn es kann beispielsweise ein Boden einen hohen Gehalt von unaufgeschlossenem Kali besitzen und doch dabei einer Düngung - mit leicht löslichen Kali­salzen sehr benötigen.

Im einzelnen ist über die angewandten Methoden folgendes zu be­merken :

1. Die mechanischen Analysen wurden mit etwa 25 g desjenigen Feinbodens vorg - enommen, der durch Sieben von etwa 5001000 g Gesamtbodens mittels des ZweimiUiinetersiebes erhalten wurde. Zur Trennung diente der Schönesche Schlämmapparat in Ver­bindung mit Normal-Rundlochsieben.

2. Die Kohlensäure wurde im Feinboden (unter 2 mm) teils gewichts­analytisch, teils durch Messung mit dem Scheiblerscheu Apparat volumetrisch bestimmt. Die gewählte Methode ist bei jeder ein­zelnen Analyse angegeben.

3. Die Bestimmung des Humusgehaltes, d. h. dos Gehaltes an wasser- und stickstoffreier Humussubstanz geschah nach der Kxorschen Methode. Je 38 g des lufttrockenen Feinbodens (unter 2 mm) wurden verwendet und die gefundene Kohlensäure nach der Annahme von durchschnittlich 58 v. H. Kohlenstoff im Humus auf Humus berechnet.

4. Zur Ermittelung - der verfügbaren mineralischen Nährstoffe wurden durch einstündiges Kochen von 2550 g lufttrockenen Feinbodens mit konzentrierter Salzsäure auf dem Sandbade eine Nährstofflösnng hergestellt.

5. Für die Bestimmung der Aufnahmefähigkeit für Stickstoff wurde »Knop, Landwirtschaftliche Versuchsstationen XVI 1885«, zugrunde gelegt. 50 g Feinerde (unter 2 mm Durchmesser mittels eines Lochsiebes erhalten) wurden mit 100 ccm Salmiaklösung nach Knops Vorschrift behandelt und die aufgenonnnene Stick­stoffmenge auf 100 g Feinerde berechnet. Die Zahlen bedeuten also nach Knop: Die von 100 Gewichtsteilen Feinerde aufgenom- menen Mengen Ammoniak, ausgedrückt in Kubikzentimetern des darin enthaltenen und auf 0° C und 760 mm Barometerstand be­rechneten Stickstoffs.

6. Die Bestimmung des Stickstoffgehaltes wurde nach der Vor­schrift von Kjki.oahl mit lufttrockenem Feinboden ausgeführt.