Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 4 [Neue Nr. 3049] (1914) Gr. Ziethen : geologische Karte / geologisch u. agronomisch bearb. durch H. Schröder
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Blatt Groß-Ziethen.

Tonboden, Mergelboden, Lehmboden, lehmi­ger Boden, Sandboden und Humusboden sind im Bereiche des Blattes Groß-Ziethen vertreten.

Der Tonige Boden.

Der Tonboden gehört dem Diluvium an und besitzt eine bemerkenswerte Bedeutung nur in der Gegend von Brodowin in der Südwestecke des Blattes. Er entsteht durch ähnliche unten beschriebene Verwitterungsvorgänge, wie der Lehm­boden aus dem Geschiebemergel, aus dem Tonmergel der Becken (^ah ). Der Tonboden ist in diesem Gebiete wohl der ertragreichste Boden, da die vielen Nachteile, die ihm sonst anhaften und hauptsächlich durch seine außerordentliche Zähig­keit veranlaßt sind, durch die Beimengung feinsandiger Par- tien gehoben sind. Sein hoher Wert wird dadurch bedingt, daß die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff und die wasserhaltende Kraft beim Tonboden größer wie bei jedem anderen Boden ist.

Zur Charakterisierung des Tonigen Bodens wird hier eine mechanische und chemische Bodenuntersuchung aus dem be­nachbarten Blatt Hohenfinow angeführt. 1 ')

*) Die im Folgenden mitgeteilten Analysen von Boden- und Gebirgs- arten aus der Umgegend des Meßtischblattes Gr.-Ziethen wurden im che­mischen Laboratorium der Geologischen Landesanstalt ausgeführt.

Sie bieten bezeichnende Beispiele der chemischen und mechanischen Zusammensetzung der wichtigeren und in größerer Verbreitung auf Blatt Gr.-Ziethen selbst oder in dessen Nachbarschaft vorkommenden unver­witterten Ablagerungen und der aus ihnen durch die Verwitterung her­vorgegangenen Bodenarten. So können die Analysen zur Beurteilung und zum Vergleiche mit ähnlich zusammengesetzten Bildungen dienen.

Die Arbeitsmethoden sind beschrieben in »Laufer und Wahnschaffe, Untersuchungen des Bodens der Umgegend von Berlin, Abhandlungen zur geologischen Spezialkarte von Preußen, Band III, Heft 2, S. 1283«, wo sich auch die Analysen sämtlicher Böden der Berliner Umgegend zu­sammengestellt finden, und Wahnsciiakkk, Anleitung zur wissenschaftlichen Bodenuntersuchung, 2. Auflage, Berlin 1903.

Die meist von den Ackerkrumen ausgeführten Nährstoffbestimmun­gen wurden in der Weise hergestellt, daß die Böden mit kochender kon­zentrierter Salzsäure behandelt sind und in den hierdurch erhaltenen Auszügen die Pflanzennährstoffe bestimmt wurden. Aus diesen Nährstoff­analysen ersieht man also das gesamte im Boden enthaltene Nährstoff-