Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 1 [Neue Nr. 3046] (1891) Zehdenick : geologische Karte / geognost. u. agronom. bearb. durch E. Laufer 1883 ...
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Agronomisches.

Thalsandboden fast allgemein, hier besonders in den Beständen östlich und südöstlich Kappe.

Der Boden des alluvialen Sandes oder Flusssandes schliesst sich häufig an den Thalsand an und ist in Folge seiner tieferen Lage vor jenem durch noch grössere Frische seines Untergrundes und einen höheren Humusgehalt seiner Oberkrume ausgezeichnet, welch letzteren er theils direkt der Vegetation, theils auch perio­dischen Ueberfluthungen verdankt. In nicht zu nassen Jahren bildet er besseres Ackerland, aber äusserst dürftige Trift- und Wiesenflächen, wenn auch nur linsengrosse Stückchen Raseneisenerz in ihm auftreten. Auch als Waldboden findet er hier Verwendung und wird durch eben geschilderte Umstände als solcher zuweilen recht geringwerthig, wie der äusserst karge Baumwuchs in der Wesendorfer Forst erkennen lässt.

Der Flugsandboden gehört theils dem Niederungs- theils dem Höhensandboden an und ist fast überall in vorliegender Gegend mit Wald bestanden, und diese Waldungen sind besonders östlich Liebenthal in der Gross-Schönebecker Forst ganz vorzüglich. Dadurch dass der Flugsand eine lange Zeit, vielleicht Jahrhunderte lang, Ort und Gestalt kaum verändert hat, ist er auf 1 bis 2 Decimeter mit dem aus der Vegetation stammenden Humus vermischt und trägt besonders in den Senken in Folge von Zusammenschwemmungen eine dichtere Bodennarbe. Noch unbewaldete und daher in Be­wegung befindliche Flugsandgebiete sind hier nur wenig zu erwähnen, um so mehr fällt es auf, wenn man solche am Dorfe Kurtschlag, in sichtbarer Weise das umliegende Ackerland verderbend, gewahr wird.

Der übrige Sandboden der Höhe wird hier vorwiegend von dem Oberen Diluvialsande gebildet und zwar beiderseits des Thales, sowohl auf dem Abschnitte der Hochfläche im Süden von Zehdenick, als auch längs des ganzen Ostrandes des Kartenblattes. Der Höhen­sandboden ist in der Regel weit ungleichmässiger als der Niederungs­sandboden, da er viel mehr Schwankungen in der Körnung zeigt, als letzterer, und hiervon die chemischen wie physikalischen Eigen­schaften beeinflusst sind. Zumal grobkörnige Diluvialsande liefern bei Mangel an Grundfeuchtigkeit einen für den Ackerbau höchst