Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 2 [Neue Nr. 3047] (1891) Gr. Schönebeck : geologische Karte / geognost. u. agronom. bearb. durch G. Berendt 1886 ...
Entstehung
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Geognostisches.

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schränkt. Dafür aber gewinnen die Dünenbildungen in den übrigen zwei Dritteln des Blattes eine solche Ausdehnung, dass der Ge- sammtcharakter der Landschaft hier durch sie bestimmt wird. Ein wahres Labyrinth sich verschlingender, immer aber in der Haupt­sache die West-Ost-Richtung behauptender Hügelketten und schmaler Kämme bedeckt die ganze weite von der Endmoräne sich nach Westen langsam abdachende Obere Sandebene, welche in Folge dessen als solche auf weite Strecken hin oft gar nicht zur Geltung kommt, dazwischen aber wieder mit dem vielgestaltigen Auf und Nieder in desto grelleren Gegensatz tritt. Der unmittelbare Auf­stieg der Dünenkuppen erreicht 5, 10 ja an Stellen, wie z. B. in der Gegend des Wildscheunen-Berges, wo die 80 Meter-Kurve er­reicht wird, selbst bis 20 Meter.

Der gewöhnliche Alluvialsand tritt im Bereich des Blattes an der Oberfläche der Hauptsache nach nur als mehr oder weniger schmale, oft in der Karte des Maassstabes halber garnicht ausdrück- bare Umränderung der Seen, seltener inselartig in Torfmooren, oder in der Umränderung derselben auf. So zeigt ihn namentlich die Umgebung des Gross-Lotzin und der Glasow-Seen. Er findet sich aber auch in der Umränderung des Werbellin-Sees und einer ganzen Anzahl als frühere Seen zu betrachtender Moore oder Luche, wie z. B. des Schwabenluch, der Meelaake u. a., ja er erfüllt auch für sich als alter Seeboden kleine Becken, wie z. B. in der Nähe des Forsthauses Eichheide und in der Umgebung des Dorfes Gross-Schönebeck.

Alluvialgrand findet sich kaum im Bereiche des Blattes. Es sind eigentlich nur grandige Sande, welche in dieser Hinsicht bemerkt wurden; so z. B. am Südrande des den Grossen und Kleinen Rarang-See enthaltenden Beckens.

Moorerde, welche im Bereiche des Blattes durchweg in ihrer sandigen Ausbildung auftritt, entsteht meist in der Umgebung von Torfbrüchen oder auch sonst in nassen Senken durch mehr oder weniger starke Mengung von Humus mit Alluvialsand, welcher in der Regel die Unterlage der Torfbrüche bildet und an den Rändern derselben beckenartig der Oberfläche näher tritt.