Geognostisches.
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Rinne ausgespült haben. Beim Werbellin-See war von dieser Tiefe bereits die Rede, beim Bugsin-See besagt es schon der Zusatz Tiefer Bugsin-See. Aber auch der Hunger-See soll eine grosse Tiefe besitzen und dürfte hier der Wasserfall in zwar unterbrochener, aber dennoch imposanter Breite sich bis zum östlichen Ende dieses Sees erstreckt haben. Ob die Sassen-Pfuhle gleicher Ursache ihre Entstehung danken, bleibt dahingestellt.
Die zweite Art des Abflusses der Schmelzwasser, aus einer thorartigen Unterbrechung des bogenförmig beiderseitig zurückweichenden Geschiebewalles findet sich im kleinen Maassstabe westlich der Stadt Joachimsthal ungefähr halbwegs zum Kartenrande. In vorzüglicher Klarheit tritt, durch die Dünenbildung besonders hervorgehoben, das grandige Bett der Abflussrinne dem aufmerksamen Beschauer der Karte entgegen.
Noch etwas westlicher, längs des Kartenrandes bis zur Nordwestecke des Blattes begegnen wir endlich schon der allgemeinen Ueberfluthung des hier niedrigeren oder vielfach unterbrochenen Geschiebewalles, welcher die weiten Sandflächen (Sandrs) des an- stossenden Blattes Gross-Schönebeck ihre Entstehung verdanken.
Das Tertiär.
Zu Tage tretende oder unter dünner diluvialer Decke in Gruben aufgeschlossene Tertiärbildungen finden sich nur im Mittelpunkt der Karte. Es ist die Umgebung des mit 128 Meter Meereshöhe bereits als höchsten des gesammten Blattes erwähnten Höhenpunktes im Belauf Hüttendorf. Mit Gewissheit entscheiden lässt es sich zwar nicht, ob man es hier mit einer bei der allgemeinen Abschleifung durch die skandinavische Eisbedeckung stehen gebliebenen Tertiärkuppe zu thun hat, oder ob, entsprechend anderen Tertiärpunkten Norddeutschlands, welche sich sogar als aufgeschoben auf Diluvialbildungen erwiesen haben, das Tertiärgebirge durch den gewaltigen Eisdruck hier emporgequollen ist. Letzteres ist aber sowohl im Gesammtrahmen der Erscheinungen innerhalb Norddeutschlands, als auch grade an dieser Stelle das wahrscheinlichere. Nicht un-