Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 38 [Neue Nr. 3653] (1903) Frankfurt a. d. Oder / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
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18 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

konnte der Geschiebemergel der tieferen Diluvialhorizonte als Ablagerung einer älteren Eiszeit erkannt und demnach als dm dargestellt werden. Nur in der Gubener Vorstadt findet sich ein Vorkommen geringmächtiger Grundmoräne, welches mög­licherweise nur eine tiefere Bank des jüngsten Geschiebemergels darstellt. Dieser Unsicherheit ist durch die Darstellung mit grauer Grundfarbe und dem Zeichen dm Rechnung getragen. Die zweite Ausbildungsweise des Geschiebemergels ist diejenige einer außerordentlich tonigen Lokalmoräne (dm h). Diese tonige Ausbildungsweise ist, wie bemerkt, auf den schmalen ostwest­lichen, von der Stadt Frankfurt über Nuhnen hin verlaufenden Streifen von 1 1/2 Kilometer Breite beschränkt. Innerhalb dieses Streifens ist diese fette Grundmoräne, die in der Karte durch etwas stärkere Reißung von dem normal entwickelten Geschiebemergel unterschieden ist, durch eine große Zahl von Ziegeleigruben aufgeschlossen und der Beobachtung zugänglich gemacht worden. Man sieht in diesen Gruben, daß es sich um ein ungeschichtetes Gebilde handelt, sobald man aber den Ton im einzelnen prüft, nimmt man an vielen Stellen wahr, daß er zusammengesetzt ist aus kleinen und kleinsten, auf das innigste mit einander verkneteten Brökchen eines ursprünglich geschichteten Tones. Zugleich lassen die Wände der Gruben an gewissen Färbungs­unterschieden erkennen, daß Massen von verschiedener Farbe und Zusammensetzung in großartigster Weise mit einander ver­knetet sind. Noch an anderen Stellen sieht man, daß fein­geschichtete Mergelsande in die Grundmoräne hineingearbeitet sind, wobei ihre ursprünglich parallele Horizontalschichtung in der auffälligsten Weise zerknittert worden ist. Wieder an an­deren Stellen treten dann inmitten dieser durch eingearbeitete Tone und Mergelsande erzeugten Lokalmoräne ganz normal entwickelte Geschiebemergelpartien auf. Aber auch in den fetten Tonen findet man, in der einen Grube häufiger, in der anderen seltener, Geschiebe eingeschlossen, und unter ihnen solche, die in ausgezeichneter Weise die Spuren eines glazialen Transports in Gestalt von abgeschliffenen, polierten und mit Kritzen versehenen Flächen tragen. Aus allen diesen Beobach­tungen kann man mit Sicherheit den Schluß ziehen, daß es