Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 38 [Neue Nr. 3653] (1903) Frankfurt a. d. Oder / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 35

nur wenige Dezimeter Schlick erzeugt. Und so sehen wir denn, daß die heutige Schlickdecke von 1 bis 2 Dezimeter Mächtigkeit an beginnt und bis zu 3 Meter Mächtigkeit anschwellen kann. Diejenigen Stellen, an denen in einer Tiefe von 2 Meter der Untergrund noch nicht angetroffen wurde, sind in der Karte insofern gekennzeichnet, als hier die die Schlickverbreitung dar­stellende senkrechte Reißung ganz allein angegeben ist. Wo dagegen der Untergrund angetroffen wurde, finden sich zwischen den Schlickstrichen noch andere Zeichen, die denselben angeben.

Die größte geschlossene Fläche nimmt der Schlick im nörd­lichen Teile des Blattes ein, wo nur wenige 200 his 300 Meter breite Sandrinnen auf ihm sich finden. Nach S. hin nimmt dagegen der Sand stark überhand, und der Schlick bildet nur noch unregelmäßig lappig begrenzte, nicht mehr mit einander zusammenhängende Flächen. Südlich von der Dammvorstadt treten uns auf dem rechten, und am Eichwalde auf dem linken Ufer noch einmal größere zusammenhängende Schlickflächen entgegen, die durch die Oder und deren Sande von einander getrennt sind.

Aus dem Gesagten geht hervor, daß im Odertale auch jugendliche Flußsande (as) eine erhebliche Verbreitung be­sitzen. Sie begleiten den uneingedeichten Oderlauf bis zur Stadt Frankfurt , und machen von da bis zum Nordrande des Blattes die Hauptmasse der Ablagerungen zwischen dem Strome und dem Deiche aus. Aber auch außerhalb des Deiches liegen gewaltige Sandanhäufungen, die besonders entlang des östlichen Deiches und von der Dammvorstadt in der Richtung auf Trettin zu sich erstrecken. Es ist anzunehmen, daß vor der Eindeichung die aus dem engen südlichen Teile des Oder- tales heraustretenden Wassermassen, als sie in das verbreiterte Becken hineingelangten, an Strömungsgeschwindigkeit verloren und infolge dessen einen großen Teil der mitgeführten Sand­massen hier fallen ließen, so daß eine Uebersandung der vor­her abgelagerten Schlickdecke eintrat, die nach N. an Mächtigkeit allmählich abnimmt. Diejenigen Sandflächen, bei denen im all­gemeinen in weniger als 2 Meter Tiefe der darunter lagernde Schlick angetroffen wurde, sind durch weite senkrechte Reißung