36 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
von solchen unterschieden, in denen die Mächtigkeit des Sandes mehr als 2 Meter beträgt. Ein großer Teil der Alluvialsande unseres Blattes ist zurückzuführen auf Deichbrüche. Es sind das die Ablagerungen, die von der Dammvorstadt an bis zum nördlichen Kartenrande an den östlichen, und in der Gegend der „Neuen Welt“ auch an den westlichen Deich sich anlehnen. Wenn die hochgeschwollenen Fluten den Deich durchbrechen, so entsteht an der Durchbruchstelle gewöhnlich eine tiefe Aus- strudelung, ein sogenannter Kolk, und gleichzeitig wird der von dem reißendem Strome in gewaltigen Massen transportierte Sand, vermehrt durch die aus dem Untergrunde ausgestrudelten Sand- massen, über die angrenzenden tonigen Gebiete hinweggeworfen und manchmal mehr als 1 Kilometer weit landeinwärts verbreitet. Man kann das Alter dieser Uebersandungen schon aus der größeren oder geringeren Frische der auf dem Schlick lagernden Sande erkennen. Je jünger die Sandablagerung ist, um so reiner und frischer ist das Material an der Oberfläche. Vielfach ist es schwer, die Grenze der Uebersandung heute noch mit Sicherheit festzustellen, weil bei dem Unwert der aufgeschütteten Sandmassen und bei dem hohen Werte des überschütteten Tones die Besitzer die große Mühe nicht gescheut haben, durch tiefes Rigolen den Boden wieder vollständig zu wenden, den Sand in die Tiefe und den Ton an die Oberfläche zu bringen. Abgesehen von dieser Lagerung an der Oberfläche begegnet uns der Sand auch unter dem größten Teile der offenen Schlickflächen, wo seine Verbreitung durch eine weite Punktierung inner- halb der den Schlick ausdrückenden Reißung angegeben worden ist. Diese unter dem Schlick lagernden Sande sind entweder rein weiß, scharf und durchlässig, o«ler feinkörnig, schmierig, blaugrau von Farbe und enthalten dann zahlreiche tonige Beimengungen.
Sehr geringe Verbreitung auf unserem Blatte besitzt der Flugsand (D). Es ist das ein vom Winde zusammengewehter sehr gleichkörniger Sand, der infolge seiner Entstehung keinerlei grandige Beimengungen oder Steine enthält. Sein Ursprung verrät sich in den meisten Fällen durch die eigentümliche Form der Ablagerungen, die entweder aus schmalen, wallartigen