Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 38 [Neue Nr. 3653] (1903) Frankfurt a. d. Oder / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 37

Hügeln, oder aus einem unregelmäßig kuppigen Gewirr von kleinen aufgeschütteten Sandmassen zusammengesetzt sind. In manchen Fällen handelt es sich nur um eine Ueberschüttung ebener Gebiete mit reinem unfruchtbarem Sande. Solche Dünen­gebiete finden sich in Jagen 70 und 71 der Frankfurter Stadt­forst, dann am südlichen und östlichen Rande des großen Kuners- dorfer Exerzierplatzes, auf dem Mühlenberge nördlich von Kuners­dorf und in dem Endmoränengebiete nördlich von Trettin.

Nur an zwei Stellen unseres Blattes wurden kalkige Alluvial­bildungen beobachtet. Dieselben bestehen aus dünnen, 1/ 2 bis 1 Meter mächtigen Wiesenkalkablagerungen (ak) und finden sich einmal in den Wiesen an der Talmühle südlich von Tzschetzschnow hier und da zwischen Torf zwischengelagert, und dann in einer der tiefen Moorsenken am Rande des End­moränenzuges südlich vom Faulen See bei Kunersdorf. Ihre geringe Mächtigkeit und Verbreitung hindert eine Ausnutzung.

Schließlich verdienen noch die Abschlemmassen (a) Erwähnung. Wir verstehen darunter alle diejenigen Massen, die durch die Regen- und Schneeschmelzwasser an den Gehängen abwärts bewegt werden, und erst in den in das Plateau ein­gesenkten Becken und Rinnen zum Absatze gelangen. Sie er­füllen dementsprechend alle Rinnen der Hochfläche und die kleinen geschlossenen Becken der Endmoränenzone auf der öst­lichen Hochfläche, sowie die kurzen Wasserrisse, welche auf beiden Seiten vom Odertale aus sich bis zu einer Entfernung von höchstens 1 Kilometer in das Plateau hineinziehen. Ihre Zusammensetzung ist natürlich eine außerordentlich wechselnde und hängt von der Beschaffenheit der Gehänge ab. Wo dieselben einen vorwiegend tonigen Charakter besitzen, da bilden auch die Abschlemmassen einen schweren, undurchlässigen, meist recht humosen Boden, während umgekehrt unterhalb sandiger Gehänge auch die in den Tälern zusammengeschwemmten Bil­dungen überwiegend sandig ausfallen.