60 Bodenbeschaffenheit.
zwar ist der Betrag auf den Kuppen geringer als in den Einsenkungen und Abhängen, was mit einer Umlagerung der humi- fizierten obersten Bodenschichten durch die auf dem schwer durchlässigen Boden abfließenden Regen- und Schneeschmelzwasser zusammenhängt. Infolge des außerordentlich geringen Sandgehaltes dieser fetten Grundmoräne ist auch der aus ihr hervorgehende Boden außerordentlich streng, läßt sich bei nasser Witterung nur sehr schwierig bestellen, trocknet im Sommer stark aus und ist dann von langgestreckten Schwundrissen durchzogen, die oftmals bis zu 1 1/2 und 2 Meter Tiefe offen klaffen. Auch er besitzt die günstigen Eigenschaften des Schlickbodens, hat aber vor diesem den Vorteil des Kalkreichtums, da an den meisten Stellen schon in einer Tiefe von 1/4 bis 1 Meter der kalkhaltige Mergel sich einstellt, so daß viele Pflanzen mit ihren Wurzeln bis in die nährstoffreiche Mergelschicht dringen können. Außerdem hat dieser Boden viel mehr unter Trockenheit wie unter Nässe zu leiden.
Durch Umlagerung ist aus diesem Tonboden in den Ein- senkungen bei den Nuhnen und südlich von der Berliner Bahn eine 3/4 bis 1 1/2 Meter mächtige Ablagerung von Wiesenton erzeugt worden, welche fast durch ihre ganze Mächtigkeit hindurch humifiziert ist. Dieselbe ist kalkfrei, im übrigen aber außerordentlich reich an Nährstoffen und giebt drainiert einen guten Ackerboden, sonst aber ein vortreffliches Wiesenland.
Der Lehm- und lehmige Boden.
Der Lehmboden und lehmige Boden wird im wesentlichen vom jüngeren und älteren Geschiebeimergel erzeugt, und zwar spielt der Flächenverbreitung nach der erstere eine bedeutendere Rolle als der letztere. Dur lehmige Boden ist nichts anderes als das Verwitterungsprodukt des Geschiebemergels und überall da anzutreffen, wo die Karte durch schräge Reißung das Vorhandensein dieses Gebildes angiebt. Der Verwitterungsvorgang, durch welchen diese lehmigen Böden aus dem Geschiebemergel hervorgehen, ist ein ziemlich verwickelter und lässt sich in eine Reihe von einzelnen Vorgängen zerlegen, deren Wirkungen man in größeren Mergelgruben recht gut unterscheiden kann.