Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 38 [Neue Nr. 3653] (1903) Frankfurt a. d. Oder / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
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Bodenbeschaffenheit.

reich. Auch schöner Laubwald gedeiht auf diesen Sanden, ohne durch die alljährlichen Hochwasser ungünstig beeinflußt zu werden. Der Pfarrwinkel, der Eichwald und der Kornbusch bei Frankfurt sind vortreffliche Beispiele.

Zwischen Strom und Deich sind die Flußsande allermeist mit Korbweidengebüsch bewachsen, aber auch hier finden sich, wie im Ochsenwerder , mehrfach schöne Laubwaldbestände.

Der Sandboden des Flugsandes ist von geringer Bedeu­tung, nur möge bemerkt werden, daß die kleinen Dünen auf dem Kunersdorfer Exerzierplatze Zeugnis davon ablegen, daß die in ihrer Umgebung auftretenden diluvialen Sande eine außer­ordentliche Neigung zur Verwehung besitzen. In der Tat finden sich außer den in der Karte angegebenen wichtigen Flugsand­hügeln eine ganze Reihe von Verwehungserscheinungen in ein­zelnen Gebieten, die es wünschenswert machen, daß diese Flächen durch Aufforstung festgelegt werden, damit sie nicht noch mehr zu einer Quelle der Gefahr für die angrenzenden guten Lehmboden werden, als sie es bisher ohnehin schon sind (nördlich von Kunersdorf).

Die übrigen kleinen Flugsandgebiete des Blattes sind sämt­lich bewaldet, mit Ausnahme einiger Dünen nördlich von Kuners­dorf auf dem Mühlenberge, bei denen eine Aufforstung gleichfalls zweckmäßig wäre.

Wesentlich günstiger sind die agronomischen Verhältnisse derjenigen Sandböden, welche von Talsand gebildet werden. Bei ihnen müssen wir aber Unterschiede machen zwischen den Sanden der einzelnen Terrassen. Während in der höchsten Terrasse in der Südostecke des Blattes und in der Umgebung von Tzschetzschnow in den Seitentälern die Mächtigkeit der aufgeschütteten Sande und die bedeutende Tiefe, in welcher das Grundwasser unter ihnen sich findet, diesen Flächen durchaus den Charakter von Höhenboden verleiht, sind die tiefer gelegenen Sandflächen bei Schwetig, Kunersdorf und bei derNeuen Welt als Niederungsböden zu bezeichnen, da unter ihnen in geringer Tiefe das Grundwasser folgt, und ihre Oberfläche im allgemeinen stärker humifiziert ist, als diejenige der Sande der obersten Tal­stufe. Weiter besteht ein Unterschied beider in ihrer mecha-