Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 38 [Neue Nr. 3653] (1903) Frankfurt a. d. Oder / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit

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lehmige bis tonige Sand hervor, welcher die Ackerkrume des Mergelsandes bildet.. Diese Mergelsandböden besitzen nördlich von Kunersdorf und zwischen Schwetig und derStadt Berlin ihre Hauptverbreitung. Da sie die oberste Schicht der unter dem Geschiebemergel folgenden Schichtenreihe bilden, so reichen sie ziemlich hoch am Gehänge hinauf und bilden vielfach noch relativ ebene Flächen an der oberen Kante des Talrandes. Sie liefern einen ausgezeichneten, lockeren, steinfreien, leicht bestell­baren Boden, den die Pflanzenwurzeln leicht durchdringen können, und besitzen in dem zumeist in geringer Tiefe folgenden Mergel - sanduntergrunde eine Quelle von Pflanzennährstoffen, unter denen besonders der kohlensaure Kalk hervorzuheben ist. Von ganz besonderer Bedeutung aber werden sie dadurch, daß ununter­brochen Material von ihnen an den Hängen herabgeführt wird und zur Verbesserung der weiter unten folgenden Sandflächen beiträgt.

Ganz kurz ist noch desjenigen Sandbodens zu gedenken, der aus der Verwitterung der tertiären Glimmersande hervorgeht. Da dieselben fast ganz aus Quarz bestehen, so würden natur­gemäß die daraus resultierenden Böden außerordentlich unfrucht­bar und nährstoffarm sein, wenn nicht bei der Lage dieser Glimmersandflächen am Fuße der Gehänge denselben aus den darüberlagernden diluvialen Schichten durch Abschlemmung so zahlreiche mineralische Nährstoffe zugeführt würden, daß sie sioh von den Diluvialsanden in dieser Hinsicht in keiner Weise mehr unterscheiden.

Der Kiesboden.

Der Kiesboden des Oderkieses ist auf einige lang­gestreckte, aber äusserst schmale Flächen am Nordrande des Blattes beschränkt, die in landwirtschaftlicher Beziehung keine Bedeu­tung haben, wohl aber in den tonigen Gebieten als Wegebau­material in ihrem Werte nicht zu unterschätzen sind. Der Kiesboden der jungglazialen Hochflächenkiese ist auf den östlichen Teil des Blattes zwischen Trettin und Neu- Bischofssee beschränkt. Hier findet sich in den endmoränen­artigen Gebieten eine Reihe von Kuppen steinigen Kieses, die