Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 14 [Neue Nr. 3253] (1908) Fürstenfelde : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes 13

Liegenden zu die graue Farbe aller unverwitterten tonigen Diluvialgebilde erhalten. Entsprechend seiner Entstehung als feinster Abhub der durch die Gletscherwasser bearbeiteten Grundmoräne bildet der reine Tonmergel häufig eine in sich gleichmäßige, fast schichtungslose Masse. Stellen sich Schmitzen und durchgehende Lagen von Feinsand ein, so erhält das Gebilde ausgezeichnete Schichtung und wird ein sogenannter Bänderton. Hierdurch geht der Tonmergel über in Mergel­sand, einen feinsten, mehlartigen, zwischen den Fingern zerreib­lichen Quarzzand mit nicht unbedeutendem Kalkgehalte. Beide feinsten Schlämmbildungen der Gletscherwasser begleiten und vertreten einander.

In ihrer Entstehungsweise ist das gegenseitige Lagerungs­verhältnis der ungeschichteten und geschichteten Glazialschichten begründet. Zu gleicher Zeit können beide unter dem Eise und am Eisrande nebeneinander entstehen und ferner, namentlich wenn der Eisrand Schwankungen, einem mehrfachen Wechsel von Vorwärtsschieben und Rückzug unterworfen ist, auch überein­ander. Das Lagerungsverhältnis stellt sich also als das der Wechsellagerung mit vielfachem Auskeilen der einzelnen Lagen dar. Solche Verhältnisse ließen sich mehrfach in Handbohrungen und Aufschlüssen des Gebietes 0. von Schönfeld, in der Nähe des Bahnhofs und der Stadt Fürstenfelde dort beobachten, wo das Geschiebemergelgebiet an die NW.SO. gerichtete aus Sand und Geschiebemergel gemischte Zone grenzt.

ln der Mark Brandenburg und vielen anderen Gebieten des Norddeutschen Tieflandes glaubt man, die glazialen Gebilde

Grundmoränen und fluvioglaziale Absätze zwei oder sogar drei lnlandeisbedeckungen zuweisen zu müssen, die durch Zeiten eines milderen Klimas und dadurch veranlaßten Rückzug des Eises nach dem nordischen Zentrum durch Interglazialzeiten

voneinander getrennt waren. Da innerhalb des Blattes Fürstenfelde Fossilien führende Schichten, durch die eine der­artige Gliederung zu beweisen wäre, nicht vorhanden sind, da aber für einige tiefere Schichten die Möglichkeit vorliegt, daß sie einer älteren Eiszeit angehören, so sind auf dem Blatte Bildungen der jüngsten Eiszeit, (das, <9s, £ms, «?h, dm) die