Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 14 [Neue Nr. 3253] (1908) Fürstenfelde : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes 15

Humusgehaltes nicht als humoser Sand oder humoser Lehm betrachtet werden kann. In letzterer Beziehung ist zu bemerken, daß bereits der geringe Humusgehalt von 2,5 v. H. genügt, um den Boden im feuchten Zustande eine dunkle Farbe und eine gewisse Bündigkeit zu beschaffen, infolge deren er in der Land­wirtschaft wie auf der Karte bereits als Moorerde angesehen wird. Alle Grade der Vermengung von Sand und Lehmteilen mit Humus kommen vor, namentlich im Gebiete des Oberen Geschiebemergels bildet ein lehmiger Humus bis stark humoser Lehm, der auch als Abschlemmasse gedeutet werden könnte, die Oberfläche zahlreicher Wiesenschlängen. Der Untergrund ist

in diesem Fall Wiesenton, Wiesenlehm

oder sogar

Geschiebemergel,

sonst aber vielfach Sand.

Sind der Moorerde kalkige Teile beigemengt, so entsteht

ein Moormergel, (kh), der entweder als geschlossene Schicht

oder nesterweise

stets in

geringer Mächtigkeit über Sand, Torf, Lehm und Geschiebe­mergel vorkommt.

Wiesenkalk (k) ist ein meist ton- und sandhaltiger, oft humushaltiger Kalk, der sich als chemischer Niederschlag ge­bildet hat und als Untergrund von Torf und Moorerde auftritt.

Raseneisenstein (e) vergesellschaftet mit Humusfuchs ist ein chemischer Niederschlag von Eisenoxydhydrat und kommt vereinzelt im Talsandgebiete in der Südwestecke des Blattes vor.

Jungalluviale Sande (s) und Tone (h) sind wenig ver­breitet; ebenso spielen Dünensande (D) nur eine geringe Rolle südlich von Fürstenfelde.

Abschlämmassen (a), durch Tagewasser und nament­lich die Frühjahrsschneeschmelze von den Hängen herabgeführt und daher in ihrer Zusammensetzung bald sandig, bald lehmig und humos, erfüllen zahlreiche Senken der Hochfläche als Um­randung der Alluvionen und die Erosionsrinnen des Talrandes.