Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 15 [Neue Nr. 3254] (1908) Neudamm : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
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Oberflächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes

Geschieben der verschiedenartigsten Gesteinsbeschaffenheit. Fin­nische, schwedische, bornholmer Granite und Gneise, schwedische und esthländiscbe Kalke finden sich neben Feuersteinen und andern Gesteinen, die durch ihre petrographische Beschaffenheit und ihre Versteinerungen bereits auf deutsches Gebiet, auf die Oder­mündungen, hinweisen. Gesteine weit von einander getrennter' Gebiete von verschiedenartigstem geologischen Alter ruhen hier nebeneinander. Die ganze Menge ist fast stets vollständig schichten­los. Die Geschiebe sind kantengerundet, geglättet und gekritzt. Diesem Verhalten gemäß ist der Mergel das Zermalmungsgebilde aller auf dem Wege vom N. Europas her an die Grundfläche des Inlandeises tretenden Gebirgsschichten, das heißt seine Grund­moräne.

In völlig unverwittertem Zustande ist der Geschiebemergel selten aufgeschlossen; er ist dann ziemlich kalkig und von grauer bis blaugrauer Farbe. Durch Oxydation der Eisenoxydulverbindungen entstehen daraus gelbe, braune und auch rötlichbraune Mergel. Meistens ist der Geschiebemergel schwach sandig, aber es kommen daneben auch stark sandige und tonige Abarten vor. Auch die groben Beimengungen bis zum Geschiebe sind nach Zahl und Größe verschiedenartig. An Farbe, Sandgehalt und Ge­schiebeinhalt verschiedene Geschiebemergel können in Bänken scharf, zum Teil durch Sandlagen von einander getrennt Vor­kommen, ebenso häufig gehen sie aber grenzlos in einander über, so- daß obige Merkmale zur Aufstellung einer Spezialgliederung oder gar zu einer Parallelisierung der Geschiebemergel weit von ein­ander entfernter Gebiete ungeeignet sind.

Die Mächtigkeit schwankt sehr und zwar nach den Er­fahrungen anderer Gebiete in sehr weiten Grenzen.

Die geschichteten fluvioglazialen Bildungen des Diluviums: Gerölle, Kies, Sande, Mergelsande und Tonmergel entstehen vermittels Ausschlämmung der Grund­moräne durch die Gletscherwasser, durch eine Sonderung der diese zusammensetzenden Einzelbestandteile.

Infolgedessen enthalten sie sämtliche Gesteine Schwedens , Finnlands usw. in mehr oder minder großer Zertrümmerung. Je weiter diese vorgeschritten ist, um so mehr überwiegen als