Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 8 [Neue Nr. 3153] (1902) Wartenberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch 1897
Entstehung
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Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes. 3

der Endmoräne mit einer Sandschicht überdecken, deren Mächtigkeit in der Nähe der Endmoräne am bedeutendsten ist und ganz allmählich nach S. zu abnimmt. Diese ebenen, im Grunde genommen Schuttkegel darstellenden Sandflächen werdenSandr genannt. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass das gröbere Material zunächst der Endmoräne liegt und sich die feineren Sande erst weiter nach S., wo die Geschwindigkeit der Schmelzwässer wesentlich abnahm, an- schliessen.

Jeder Endmoränenzug wird also im S. von der ebenen Sandrfläche begleitet, während sich im N. in der Zone der früheren Eisbedeckung der Geschiebemergel anschliesst, welcher die sogenannteGrundmoränenlandschaft bildet. Im Gegen­satz zum Sandr ist diese stets mehr oder weniger coupirt, und zwar ist die Oberfläche unmittelbar an der Grundmoräne regellos kuppig, und Berg und Thal zeigen beträchtliche Höhen­unterschiede. Die Längsachsen der Kuppen und Rücken stehen nicht selten senkrecht auf dem Endmoränenbogen, sodass sie im Ganzen einen Fächer bilden, der den Bogen vollständig ausfüllt. Weiter nach N. werden die Oberflächenformen sanfter; anstatt der steilen Kuppen finden wir langgestreckte Rücken und ausgedehnte Terrainwellen, deren Mulden- und Sattellinien entweder nordsüdlich also in der Bewegungsrichtung des Eises (oder ostwestlich) also senkrecht dazu verlaufen.

Bei dem Eisrückzuge zwischen den einzelnen Stillstands­etappen fielen die im Eis absorbirten Sand- und Geschiebe­massen auf die Grundmoräne nieder, an einzelnen Stellen eine mehr oder weniger durchbrochene Sand- und Granddecke er­zeugend, die natürlich in unmittelbarer Nähe der Endmoräne häufig besonders mächtig ist. Hier findet man auch die Grundmoräne theilweise mit einer intensiven Bestreuung mit grossen, oft mehrere Kubikmeter messenden Blöcken.

Geschiebemergel, darauf liegende fluviatile Grande, Sande und Thone letztere sind oft Absätze grösserer Seen, die sich zwischen Eisrand und Grundmoräne bildeten (sog. Stau­seen) und Endmoränen sind die Bildungen, die ein Gletscher

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