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Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes.
oder das Inlandeis hervorbringt und die die Hochflächen der Neu- mark zusammensetzen. Da man, wie eingangs erwähnt, mehrere Vereisungen annehmen muss, sind diese glacialen Bildungen mehrmals übereinander vorhanden bis auf die Endmoränen , die jede folgende Vereisung wieder wegräumen musste und welche wir daher nur von der letzten Vereisung kennen. Bei zwei Geschiebemergeln bezeichnet man den Oberen mit den darüber liegenden Schmelzwasserabsätzen als Oberdiluvium und den Unteren mit den darüber und darunter liegenden Sanden u. s. w. als Unterdiluvium.
Nicht immer folgt auf eine Vereisung unmittelbar eine zweite. Es konnte auch eine längere Pause eintreten, in welcher in Folge des milderen Klimas sich sogar Säugethiere ansiedelten, während Nadel- und Laubbäume in solcher Menge auftraten, dass sie zur Entstehung von Schieferkohle Veranlassung gaben. Derartige Bildungen nennt man interglacial; sie trennen also die durch die Vereisungen entstandenen Grundmoränen und Schmelzwasserabsätze.
Die Thäler: Derartige Schmelzwassermengen, wie sie beim Abschmelzen einer Inlandeisdecke entstehen, müssen ausgeprägte Thalsysteme in die ursprünglich ununterbrochene Hochfläche einschneiden. Die Hauptthäler bildeten sich vor dem Eisrande ungefähr parallel zu demselben, sie haben ostwestliche Richtung und werden als Urstromthäler bezeichnet. Sie sind durch nordsüdlich verlaufende Querthäler mit einander verbunden, welche die Wasser nach N. abführten, sobald dieselben sich beim weiteren Zurückgehen des Eises ein neues grosses Querthal geschaffen hatten. Unsere grossen Ströme benutzen diese alten Urstromthäler heute theilweise, füllen sie mit ihren geringen Wassermassen aber nur zum allerkleinsten Theile aus.
Von den nordsüdlichen Nebenthälern kommt für die weitere Umgebung des Blattes Wartenberg nur das Mantelthal in Frage, welches vorzugsweise im östlichen Theile des Blattes Königsberg N.-M. liegt. Es beginnt auf Blatt Mohrin (im W. an Blatt Wartenberg anstossend) und mündet in der Nähe von Nipperwiese auf Blatt Uchtdorf in die Oderniederung ein. Am