Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 8 [Neue Nr. 3153] (1902) Wartenberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch 1897
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

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gender Korngrösse gewinnen die Feldspäthe, andere Silicate und Kalke an Bedeutung.

Alle Korngrössen vom feinsten Sandkorne bis zum kopf­grossen Gerölle sind auf dem Blatte vertreten und zwar meist in räumlich nicht von einander getrennten Gebieten; vielmehr vvechsellagern Sande von feinem Korn, grandige Sande, sandige Grande, Grande und Geröllschichten in vielfacher Wieder­holung miteinander. Das Ganze besitzt stets eine ausgezeich­nete Schichtung; häufig ist dieselbe aber keine durch die ganze Masse gleichmässige, sondern wechselt, abgesehen von den Ver­schiedenheiten der Korngrösse, innerhalb kleiner, meist linsen­förmig gestalteter Einheiten, worauf die Erscheinung der sogenannten discordanten Parallel- oder Drift-Structur beruht. Diese Erscheinung, zu deren Beobachtung sich fast jede Sand- und Grandgrube eignet, ist zu erklären durch die Art der Entstehung dieser Sande, nämlich als Absatz schnell fliessen- der Gletscherschmelzwässer, deren Wassermenge und Strom­geschwindigkeit einem beständigen Wechsel unterworfen war und so zu häufigem Wechsel in der Richtung und Schichtung führen musste.

Wenn das Untere Diluvium auch nur in kleinen Flächen an die Tagesoberfläche kommt, so gewinnt man doch die Ueber- zeugung, dass in jeder als oberdiluvialer Mergel erscheinenden Kuppe ein unterdiluvialer Sandkern steckt und dass das Unter­diluvium im Grossen und Ganzen alle Höhenunterschiede mit­macht, während das Oberdiluvium nur als verhüllende Decke die im allgemeinen durch die tieferen Schichten gegebene Oberflächengestaltung specialisirt. Fast in jeder einigermaassen aufgeschlossenen Durchragung kann man Schichtenstörungen der Sande und Grande bis zur Steilaufrichtung beobachten, sodass man zu dem Schluss gelangt, Schichtenstörung und Durchragung bedingen einander.

Das Obere Diluvium.

Zu den Ablagerungen oberdiluvialen Alters gehören: der Obere Geschiebemergel (<?m) [dazu tfds]; die Blockpackung der Endmoräne (<?G);