Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 8 [Neue Nr. 3153] (1902) Wartenberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch 1897
Entstehung
Seite
15
Einzelbild herunterladen

Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

15

Mergel nicht scharf trennbare Verwitterungsrinde besteht aus rothbraunem Lehm und lehmigem Sand. Auf beide Produkte soll im entsprechenden Kapitel III -- über Bodenbeschaffenheit näher eingegangen werden.

Das richtige Erkennen nicht nur der Mergelbänke an und für sich, sondern auch ihres Alters ist für die Wasserversorgung von der grössten Wichtigkeit. Sowohl der Obere als der Untere Mergel stellen wasserundurchlässige Schichten dar, zwischen ihnen liegt der wasserdurchlässige Untere Sand und auf dem Oberen Mergel der poröse Obere Sand. Die auf dem Oberen Sand auffallenden Wassermassen sickern zum grossen Theil ein und bilden über dem Oberen Mergel den obersten Grund­wasserhorizont, der freilich nur bei grösserer Oberer Sand- mächtigkeit und ausgedehnteren Sandflächen von praktischer Bedeutung ist. Die mit dem Unteren Sand in Folge von Durchragungen, Erosionsrändern und Spalten in Berührung kommenden Tagewässer sammeln sich über dem Unteren Mergel an und bilden hier eine zweite Grundwasserwelle, die gewöhnlich für den Hausbedarf genügt. Die an geeigneter Stelle an­gesetzten Brunnen haben, ihrer meist geringen Tiefe wegen, den Vorzug der Billigkeit.

Nicht überall ist die Mergeldecke in ihrer vollen Mächtigkeit erhalten; die Erosion und die Abrasion haben sie stellenweise fast ganz zerstört und nur einen geringen Rest von ihr übrig gelassen. An den unterdiluvialen Durchragungen (siehe oben) fehlt sie ganz. Es finden sich aber auch Stellen, wo mehr oder weniger verwitterte Reste des Oberen Geschiebemergels als durchbrochene Decke auf dem Unteren Sand liegen (<?ds). Wie diese Flächen agronomisch von den reinen Mergelflächen abweichen, werden wir im folgenden Abschnitt über Boden­beschaffenheit sehen.

Eine besondere Ausbildungsform der Grundmoräne ist die Blockpackung (<?G), der charakteristische Begleiter der End­ moränen . Nur selten besteht sie lediglich aus wirr über- und nebeneinander gelagerten Blöcken von über Kopfgrösse bis zu mehreren Kubikmetern Inhalt. Meistens sind die Lücken vielmehr durch ein lehmig-grandiges Bindemittel ausgefüllt und mehrfach