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Bodenbeschaffenheit.
Von Bedeutung für die Bewirtschaftung des Ackers ist seine Humificirung. Eine horizontale Fläche würde es ermöglichen, dem Boden einen gleichmässigen Humusgehalt zuzuführen. Eine zerrissene, stark coupirte Oberfläche dagegen kann nie an allen Punkten gleich humos sein, weil die Regenwässer eine Anhäufung des Humusgehaltes in den Senken bewirken.
Der Werth des Bodens wird auch ausserordentlich bedingt durch die Undurchlässigkeit des Lehmes und Mergels. Einerseits wird hierdurch an Stellen, wo keine genügende Ackerkrume und keine Drainage vorhanden ist, die Kaltgründigkeit des Bodes veranlasst, andererseits erhöht die Undurchlässigkeit sehr wesentlich die Güte des lehmigen Sandbodens. Die vom Sand rasch aufgenommenen Tagewässer werden vom Mergel am Eindringen in die Tiefe gehindert und geben den Pflanzen lange Zeit die notwendige Feuchtigkeit.
So gross die Unterschiede der Ackerkrume sind, so gering sind die des Mergeluntergrundes. In bedeutenderer Tiefe ist — mit Ausnahme von Stellen, wo zahlreiche Kalkgeschiebe auf- treten — der Kalkgehalt gleichmässig; die geringen Schwankungen des Sandgehaltes sind, soweit die Aufschlüsse bis jetzt erkennen lassen, auf Blatt Wartenberg ohne Bedeutung.
Seines Kalkgehaltes wegen benutzt man den Mergel und namentlich die oberste durch Infiltration noch kalkreichere Schicht desselben als Düngemittel auf kalkarmem Boden. Welche Stelle am besten zur Anlage einer Mergelgrube geeignet ist, ergiebt sich aus dem Vorhergesagten. Im Allgemeinen benutze man im Mergel- und im Oberen Sandgebiete Kuppen, die sich im Mergelgebiete durch hellgraue, im Sandgebiete durch lichtbräunliche Färbung von der Umgebung abheben.
Die Flächen mit einer durchbrochenen dünnen Mergeldecke auf unterdiluvialem Sande (dds) unterscheiden sich von den oben geschilderten dadurch, dass Stellen vorhanden sind, an denen der lehmige Sand mit oft nur geringem Lehmuntergrund unmittelbar auf dem Sanduntergrund liegt und dass diese ausserdem abwechseln mit Flächen reinen Sandes.