Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 8 [Neue Nr. 3153] (1902) Wartenberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch 1897
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit.

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Der Sandboden.

Der Sandboden liegt auf Blatt Wartenberg meist auf der Hochfläche, zum geringen Theil füllt er flache Rinnen in derselben aus. Er gehört sowohl dem Ober- als dem Unter­diluvium an, wenn auch das letztere sehr zurücktritt.

Im Oberen Sandgebiete kommt es bei der Beurtheilung der Ertragfähigkeit des Bodens darauf an, in welcher Tiefe der Mergel erreicht wird. Fasst man mit dem Zweimeterbohrer den Mergel nicht mehr, so thut man gut daran, die betreffenden Fläche anzuforsten, und bei sorgfältiger Kultur kann man namentlich mit der Kiefer schöne Resultate erzielen. In nicht bedeutender Tiefe anstehender Mergel verbessert den Sandboden bedeutend und macht ihn in den meisten Fällen zum Ackerbau geeignet. Da in diesem Boden die tiefergehenden Pflanzenwurzeln reichliche Nahrung finden, der undurchlässige Untergrund den Boden auch feuchter erhält, so erklärt sich leicht die grössere Fruchtbarkeit desselben. Im Sand eingelagerte Mergelsand- und Thonbänkchen geben dem Boden eine grössere Bündigkeit und machen ihn zum Ackerbau viel geeigneter. Ein Humusgehalt trägt ebenfalls wesentlich zur Verbesserung des Bodens bei.

Von den in Rinnen liegenden Sanden unterscheiden sich nur die mit grün bezeichneten eingeebneten am Südende des Belgen-Sees und im Klinkgrund insofern etwas von dem normalen Oberen Sande als sie feinkörniger sind. Die übrigen in Senken liegenden Sandflächen werden, wenn auch bisweilen nur mit geringem Vortheil, als Ackerflächen benutzt.

Der auf Blatt Wartenberg vorhandene Untere Sandboden ist für den Ackerbau so gut wie werthlos. An den abschüssigen Thalgehängen bringt er keinen Ertrag in Folge seiner bedeutenden Mächtigkeit. Auch die Durchragungen kommen für den Acker­bau kaum in Frage, weil sie in Folge der nivellirenden Thätig- keit des Wassers wenig geeignet zur Bildung einer Verwitterungs­rinde sind.

Alle Sandböden sind für die Mergelung ganz besonders geeignet, doch ist es wichtig, dass nach dem Mergeln das Düngen nicht unterbleibt. Wo Mergelung unmöglich ist, empfiehlt