Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 8 [Neue Nr. 3153] (1902) Wartenberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch 1897
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit.

sich die zur Genüge erprobte Anwendung von Thomasmehl und Kainit. Auch lässt sich mancher Sandboden durch angemessene Beimischung von Torf sehr verbessern; gleichzeitige Düngung mit Kalk oder Mergel und Kainit befördert die Zersetzung des Torfs und die innige Vermengung mit dem Sande. Da die Nährstoffe des Torfs schwer löslich sind, empfiehlt sich ein mit Kalk und Asche vermengtes oder mit Stalldünger und Jauche verbundenes Torfmaterial.

Der Grandboden.

Wegen seines groben Kornes ist der Grandboden womög­lich noch durchlässiger als der Sandboden. Das einzige Moment, welches ihm noch etwas Ertragfähigkeit sichert, ist sein hoher Feldspathgehalt, der bei weit fortgeschrittener Verwitterung und hoher Kultur in nicht zu trockener Lage eine gewisse Bündig­keit der Oberfläche veranlasst.

Der Humusboden

mit dem agronomischen Profil H 20, HSL 20 etc. ist als Torf, Moorerde in zahllosen, mehr oder minder grossen Senken der Oberfläche vorhanden; da dieselben sich meistens im Bereich des Grundwassers befinden, wird der Humusboden als Wiesen­boden verwerthet; nur eine starke Entwässerung gestattet die Umgestaltung der Wiesenflächen, wenn sie lediglich aus Moor­erde bestehen, in Ackerland. Torf lässt sich wohl nur durch Ueberfahren mit Sand bei gleichzeitiger Entwässerung (Moor­kultur) für den Körnerbau verwerthbar herstellen. Die wich­tigste Verwerthung findet der Torf als Brennmaterial.

Der Kalkboden

am Nordhauser See ist zum Theil aus Kalkigem Torf, zum Theil aus Moormergel entstanden. Die Flächen dienen gegenwärtig ausschliesslich als Wiesen, lassen sich aber auch in Acker umwandeln. Da der Kalkboden Phosphorsäure und Kali nur in geringen Mengen enthält, ist eine Düngung mit Thomas­mehl und Kainit zu empfehlen.

Moormergel eignet sich ebenfalls sehr zum Mergeln.