Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 9 [Neue Nr. 3154] (1902) Rosenthal (in der Mark) : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch 1898 und 1899
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit.

Boden auch feuchter erhält, so erklärt sich leicht die grössere Fruchtbarkeit desselben. Im Sand eingelagerte Mergelsand- und Thonbänkchen geben dem Boden eine grössere Bündig­keit und machen ihn zum Ackerbau viel geeigneter. Ein Humusgehalt trägt ebenfalls wesentlich zur Verbesserung des Bodens bei.

Die mit grün angegebenen Thalsande in den zahlreichen Rinnen des Blattes Rosenthal unterscheiden sich insofern etwas von dem normalen Oberen Sande, als sie feinkörniger sind.

Der auf Blatt Rosenthal vorhandene Untere Sandboden, östlich von Rostin, ist für den Ackerbau wenig zu gebrauchen. Die grossen Durchragungen haben in Folge der nivellirenden Thätigkeit des Wassers so gut wie keine Verwitterungsrinde. Neuerdings hat man auf Liebenfelder Gebiet Versuche mit der Anpflanzung von Akazien gemacht.

Gleichmässig feinkörnig sind auch die alluvialen Sande. Während aber der eingeebnete Sand südlich und nördlich vom Wusterwitzer See in Folge des nahen Grundwassers und eines geringen Humusgehaltes für den Ackerbau zu benutzen ist, sind die an der Oberfläche staubtrockenen, zum Theil noch vom Wind bewegten Dünenflächen nur schwer zu bebauen.

Der Grandboden.

Er findet sich auf den in Theil II näher beschriebenen Grandflächen oberdiluvialen Alters, die östlich von Krumm- kavel häufiger sind. Wegen seines groben Kornes ist der Grandboden womöglich noch durchlässiger als der Sandboden. Das einzige Moment, welches mitunter etwas Ertragsfähigkeit sichert, ist sein höherer Feldspathgehalt, der bei weit fort­geschrittener Verwitterung und hoher Kultur in nicht zu trockener Lage eine gewisse Bündigkeit der Oberfläche ver­anlasst. Wenn man die Grandlager nicht als Wegebaumaterial verwerthen kann, wozu sie natürlich vorzüglich geeignet sind, soll man sie aufforsten.