Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 58 [Neue Nr. 2955] (1901) Lippehne : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1898
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

zum Theil heute noch andauert; es gehören hierher namentlich alle die Gebilde, die sich durch Gehalt an verwesten Pflanzen- stotfen sofort als sehr jugendlich verrathen.

Die alluvialen Bildungen des Blattes Lippehne lassen sich unterscheiden in:

Torf (at) findet sich in zahlreichen Rinnen und Becken der Hochfläche in grösserer Ausdehnung namentlich in der Um­gebung des Klopp-Sees und westlich und südlich von Lippehne und südlich von Kraazen.

Torf ist ein Gemenge abgestorbener und mehr oder weniger zersetzter Pflanzentheile von schwarzer bis schwarzbrauner Farbe, welches noch die Structur der Pflanzenfaser erkennen lässt. Seine Entstehung ist nur unter Wasserbedeckung möglich, die den Zutritt der Luft abschneidet, dadurch eine Verkohlung herbeiführt und somit die vollständige Zersetzung der Pflanzen­theile durch den Sauerstoff der Luft verhindert. Deshalb siedeln sichTorfmoore am liebsten in Senken der undurchlässigen Geschiebemergelfiächen und über Sanden an, die im Bereiche des Grundwasserspiegels liegen. Häufig besteht der Torf nur aus Moosen in allen Stadien der Erhaltung, ja vielfach wachsen diese Moose, die in der Tiefe bereits abgestorben sind, an der Oberfläche weiter.

Derartigen Torf nennt man im Gegensätze zum gewöhnlichen Grünlandstorf Moostorf (durch besondere Signatur hervor- geboben). Doch besteht auch der gewöhnliche Torf aus Moosen, der Unterschied liegt eigentlich nur in der mehr oder weniger vorgeschrittenen Verwesung der Pflanzenfaser; deshalb wird der Moostorf auch als unreifer oder roher Torf bezeichnet.

Humose:

Torf (at),

Moorerde

Thonige: Wiesenlehm (al).

Sandige: Alluvialsand (as).

Kalkige

| Wiesenkalk (ak),

I Moormergel (akh)

Gemischte: Abschlemmmassen («) etc.