Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 59 [Neue Nr. 2956] (1901) Schönow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1898 u. 1899
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Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes.

Hier fiel Block auf Block, es bildete sich eine sogenannte Blockpackung; die Lücken wurden mit Sand und Kies aus­gefüllt. Da auch beständig neuer Grundmoränenbrei vorrückte und sich an der Blockpackung staute, so wurde auch gelegent­lich Grundmoränenmaterial zwischen die Blöcke gepresst. Ent­hielt das Inlandeis sehr viel sandige Partieen, so kam es auch zur Aufhäufung grosser Sandmassen. Der Eisrand konnte aber auch durch grossen, einseitig lastenden Druck von oben auf die Schichten des Untergrundes wirken, dieselben aufrichten und selbst zu wallartigen Erhebungen, den sogenannten Durch- ragungszügen aufpressen. Schliesslich bedeckten dann die Schmelzwässer stellenweise sowohl alle diese Bildungen, als auch den beim früheren Zurückweichen freigewordenen Ge­schiebemergel vor diesen Rückzugsetappen mit einer Sand­schicht.

Man nennt nun die bei dem Eisstillstand entstehenden Blockwälle, die sich vielfach zu langen wallartigen in der Landschaft deutlich hervortretenden Zügen zusammenschliessen, Rand- oder Endmoränen. Die Durchragungszüge (Stau­moränen) sind als Aequivalente der Eudmoränen aufzufassen.

Was nun derartigen Gebieten den eigenthümlichen geolo­gischen und agronomischen Charakter verleiht, ist weniger die Randmoräne selbst, da sie ja nur einen schmalen Streifen bildet, als vielmehr die durch sie bedingte Vertheilung der Schichten und Bodenarten. Das Gelände hinter, d. h. nord­östlich bezw. östlich und nördlich der Moräne besitzt nämlich ganz andere geologische und agronomische Zusammensetzung, wie die Gebiete vor, d. h. südwestlich und südlich derselben. (Man gebrauchtvor undhinter der Endmoräne in dem Sinne, dass man sich in der Strömungsrichtung des Inland­eises auf der Moräne stehend denkt.) Letztere sind weite Sandebenen von eintönigem meist ebenem Charakter und zum Theil sehr geringer Fruchtbarkeit und verdanken ihre Ent­stehung den von dem stillstehenden Eisrande ständig ab­schmelzenden, Gerolle, Grande und Sande mitführenden Glet­scherwässern; sie sind dieSandr des Inlandeises.

Im Gegensätze hierzu begleitet die Innenseite der Moränen-