3.5. Brutphänologie Wie Abb. 9 und die Ergebnisse der langjährigen Studien von BEIER(1981) und HAVLIN (1971) zeigen, variieren Legebeginn und Brutablauf innerhalb einer Population von Jahr zu Jahr erheblich. Während HAVLIN(1971) einen Einfluß des Frühjahrswetters auf den Legebeginn für unwahrscheinlich hält, weisen die Daten vom Müggelsee darauf hin, daß durch Kälte der Brutbeginn verzögert werden könnte.
n
36 Pentade MI 1990(n=23) 1991(n=33)
Abb. 9: Vergleich des Eiablagebeginns am Müggelsee in den Jahren 1990 und 1991
Abb. 10 stellt den Temperaturverlauf in den Brutzeiten 1990 und 1991 im Vergleich zur Dauer der Legeperioden in den Kontrollflächen dar. Gerade in der Phase vor dem Legebe ginn(Ende April bis Anfang Mai) unterscheiden sich die Temperaturen in beiden Jahren erheblich. Während 1990 maximale Tagesmitteltemperaturen von 21,4°C gemessen wurden, lagen diese im gleichen Zeitraum 1991 minimal bei 4,5°C. Da niedrige Temperaturen Schilfwachstum und Arthropodenentwicklung hemmen, scheint eine verspätete Eiablage durchaus sinnvoll. Nach BEZZEL& PRINZINGER(1990) korrelieren bei vielen Arten die jährlichen Schwankungen des Legebeginns mit der Temperatur, ohne daß die Mechanismen klar sind.
0 Temperatur in°C
14 11.4 214 15 115 215 315 10.86 20.6 30.8 10.7 20.7 30.7 Datum
= 12900—— 1001* Legeperlode 1990 O Logeperlode 1991
Abb. 10: Tagesmitteltemperaturen in den Brutperioden 1990 und 1991 im Vergleich mit der Dauer der gesamten Legeperiode