dessen Mittelfedern deutlich dunkler waren. Haltung: Aufrecht, Flügel betont hängend, Schwanz bemerkenswert kurz... Annäherung auf weniger als Schrotschußweite hielt das Tier nicht aus."
Auch wenn einige Merkmale auf den Steinrötel zutreffen, ist die Beschreibung für eine positive Bestimmung keinesfalls ausreichend. Aus der Beschreibung geht nicht einmal hervor, ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen gehandelt hat!
Polarbirkenzeisig(Carduelis hornemanni): 25.11.1965 1 Männchen Rüdersdorfer Rieselfeld, Kreis Fürstenwalde(DITTBERNER 1969).
Die sehr knappe Beschreibung enthält einige Merkmale, die sehr für einen Polarbirkenzeisig sprechen, insbesondere der rein weiße Bürzel und die ganz ungestreifte Unterseite(vgl. LANSDOWN
ET AL. 1991). Auch Birkenzeisige können allerdings einen rein weißen Bürzel aufweisen, nur eine Ausdehnung von mindestens 10 mm spricht eindeutig für einen Polarbirkenzeisig (SVENSSON 1992). Wegen der äußerst schwierigen Bestimmbarkeit der Art werden Sichtnachweise heute nur noch anerkannt, wenn sie.unter ungewöhnlich günstigen Bedingungen gelingen und eine detaillierte Dokumentation vorgelegt wird(P. Barthel pers. Mitt.). Bei der vorliegenden Beschreibung fehlen insbesondere Angaben zur genauen Zeichnung der Unterschwanzdecken, aber auch zu strukturellen Merkmalen. Da die beiden bei RUTSCHKE(1987) aufgeführten Daten auf Namensverwechslungen beruhen(ECK 1985), ist die Art in Brandenburg nicht sicher nachgewiesen.
Zwergammer(Emberiza pusilla): 25.10.1957 2 Kallinchen, Kreis Zossen(DECKERT 1958).
Bei der Beurteilung älterer Zwergammer-Meldungen muß berücksichtigt werden, daß die entscheidenden Merkmale erst in den 70er Jahren herausgearbeitet wurden, während zuvor in den Bestimmungsbüchern ungenaue Angaben und sogar falsch determinierte Fotos zu finden waren (KÖNIGSTEDT& ROBEL 1987).
So reichen geringe Größe und rotbraune Wangenfärbung, wie sie auch für die vorliegende Beobachtung angegeben werden, alleine zur sicheren Bestimmung nicht aus, da diese Merkmale auch bei Rohrammern auftreten können. Ähnlich verhält es sich bei den weiteren angegebenen Merkmalen: rotbrauner Scheitel, verhältnismäßig kleiner Schnabel, weißliche gestreifte Unterseite und brauner Bartstreif. Es fehlen Angaben zu den eigentlich wichtigen Merkmalen: genaue Ausprägung der Unterseitenstreifung(bei Zwergammer feiner und schärfer begrenzt), Augenring, heller Fleck am Hinterrand der Ohrdecken, Ausdehnung der dunklen Begrenzung der Ohrdecken, konkave Form des Schnabelfirstes, helle Flügelbinden(KÖNIGSTEDT& ROBEL 1985b, 1987). Ein feines"tschik" äußern gelegentlich auch sich jagende oder sich bedroht fühlende Rohrammern. Zudem ist an die Schwierigkeit zu erinnern, in einem auffliegenden Finkenund Ammerntrupp die Rufe eindeutig den."Zwergammern" zuzuordnen. Weiterhin ist an die Möglichkeit des Auftretens anderer seltener Ammerarten zu denken, insbesondere der Waldammer, die als seltener Gast regelmäßig an der deutschen Küste(Helgoland ) nachgewiesen wird und ganz ähnlich ruft: Auch wenn die beschriebenen Merkmale Zwergammern möglich erscheinen lassen und die Bestimmung aus dem damaligen Kenntnisstand heraus durchaus verständlich erscheint, muß die Beobachtung aus heutiger Sicht als nicht ausreichend dokumentiert verworfen werden.