Ein ad. Weibchen dieser Art, die auch im vergangenen Jahrzehnt nur ausnahmsweise bemerkt wurde, zeigte sich am 23.04.1992 im NSG„W-Ufer Blankensee‘“; wo es erfolglos Krickenten (Anas crecca) jagte.>
Merlin(Falco columbarius)
Die Nieplitz-Niederung zählt zu jenen Überwinterungsgebieten, die die Art im südwestlichen Land Brandenburg mit gewisser Regelmäßigkeit aufsucht. Im Ergebnis der vorgestellten Untersuchung gaben sich zwei Vorzugsräume innerhalb des Untersuchungsgebiet zu erkennen. Bemerkenswert reviertreu zeigte sich 1 ad. Männchen innerhalb Kontrollfläche II, das gelegentlich in das benachbarte Straßgraben-Gebiet wechselte. Ihm gesellte sich vom 19.21.02.1992 ein weibchenfarbiges Expl. hinzu. In den Ungeheuerwiesen(Kontrollfläche V) bezog Anfang Februar über mehrere Wochen 1 ad. Männchen sein Winterrevier, das bis hin zur Gröbener Nuthe reichte. Eine letzte Beobachtung(1 ad. Männchen) ist mit dem 09.04.1992 datiert. In beiden Teilflächen hielten sich beständig größere Kleinvogeltrupps auf, die diesem Falken als Nahrungsreservoir bis in das Frühjahr zur Verfügung standen. Seine mittlere Abundanz, die sich mit 0,05 Expl./km?, stellt den Merlin zu den seltenen Greifvogelarten des Untersuchungsgebiets.
Neben dem Mäusebussard zeigt sich der Turmfalke ganzjährig, wenn auch in deutlich geringerer Anzahl ‚innerhalb des Untersuchungsgebiets. Dabei erfahren die beidseitig der Nieplitz gelegenen Grünländereien eine augenfällige Bevorzugung.
Monat Sep Okt‘ Nov Dez Jan Feb Mär Apr Expl./km? 0,25 0,35 0,62 0,58 0,50 0,38 0,29 030
Es bleibt zu erwähnen, daß die Wintereinstände mit den Brutrevieren(5 BP) identisch waren. Eigentliches Zuggeschehen des Turmfalken fiel im genannten Zeitraum kaum auf.
3. Diskussion und Ausblick
In der Nuthe -Nieplitz-Niederung und in unmittelbar daran angrenzenden Teilbereichen wurden von September- April(1991/1992) 14 Greifvogelarten registriert. Unter ihnen befinden sich 5 landesweit gefährdete Spezies, die sich im Untersuchungsgebiet bzw. In dessen unmittelbarer Nähe fortpflanzen. Eine sechste Brutvogelart, der Wespenbussard(Pernis apivorus ), hatte zu Beginn der Erfassung das Gebiet bereits verlassen bzw. war bei Abschluß derselben hier noch nicht wieder eingetroffen.
Qualitativ sind die in ihrem Fortbestand gefährdeten Griefvögel(MUNR 1992) mit anteilig 71,4% dominant. Sie machen auf die überregionale Bedeutung der Niederung als Reproduktions- und Überwinterungsgebiet für diese Arten aufmerksam. Erwartungsgemäß führt B. buteo (14,8 Expl./nm?) quantitativ das winterliche Greifvogel-Spektrum an. Sowohl für ihn als auch für B. lagopus(0,57 Expl./km?) war das zumeist kurzrasige und damit übersichtliche Dauergrün