1. Einleitung
Hemerobien(Hemerobiezeiger) sind Arten, die durch den Einfluß des Menschen begünstigt werden. Nach dem Grad des Kultureinflusses auf Lebensräume lassen sich diese in Hemerobiestufen(a-, oligo-, meso-, eu-, poly- und metahemerob) einteilen, für die bestimmte Pflanzen- und Tierarten charakteristisch sind(Hemerobie-Indikatorarten)(SCHÄFER& TISCHLER 1983).
Der Hemerobiegradient(Innenstadtanlagen- Außenbezirkbereich- Wald) ist abhängig von Faktoren wie Nähe zu Bauten, Gebäuden, Straßen und Wegen, der Präsenz von Menschen und Haustieren und ihren Aktivitäten(Störung, Feindschaft, Fütterung), Anpflanzung und Pflege von Pflanzen, Alter der Pflanzen und Gebäude, menschlicher Abfall, Stadtklima, veränderte Licht- und Bodenverhältnissen. Daraus ergeben sich eine veränderte Vegetation und Fauna im städtischen Raum.
Die Einstufung der Hemerobie erfolgt nach dem Kriterium der Naturferne, wobei Ökosysteme der niederen Stufen überwiegend durch natürliche und Ökosysteme der höheren Stufen durch anthropogene Vorgänge gesteuert werden.
Eine Gliederung nach den anthropogenen Nutzungsarten ergibt(verändert nach ODZUCK 1982):
unbeeinflußte Ökosysteme sind der ahemeroben, Ökosysteme mit geringen Veränderungen der oligohemeroben, Forste im allgemeinen der mesohemeroben, raditionell, bäuerlich genutzte Flächen und traditionelle Gärten mit offener Bebauung der euhemeroben, Intensivlandwirtschaften und Intensivziergärten sowie Gebiete offener- und teilweise geschlossener Bebauung der polyhemeroben, ® Gebiete der vollkommen geschlossenen Bebauung der metahemeroben Stufe zuzuordnen sind.
Anthropogen bedingte Umweltbelastungen lassen sich in das Hemerobiesystem einordnen. Nach ODzuUcK(1982), verändert, wird eine Übersicht über die Abstufungen gegeben:
Anthropogene Umweltbelastung
ahemerob keine Umweltbelastung oligohemerob Tritt-, Luft- und Gewässerimmissionen,. z.B. SO27 und Eutrophierung
mesohemerob schwache Düngung bei extensiven Wiesen und Weiden