4 T. NOAH: Limikolenzug an den Schlepziger Fischteichen
aus mit den Großteichen der Peitzer Anlage vergleichbar. Interessanterweise wird er von Limikolen kaum frequentiert(Ausnahme Kiebitz ), obwohl die Vögel frisch abgelassene Teichflächen bevorzugen(KRÜGER 1970) und die Weitläufigkeit ihnen entgegenkommen dürfte. Sicher sind hier nahrungsbiologische Aspekte von entscheidender Bedeutung. Dies könnte auch der Grund für die jährlich wechselnde Attraktivität verschiedener Teiche sein. Dennoch werden bestimmte Teiche während der Zugphasen bevorzugt aufgesucht.
Als Spätherbst- bzw. Winterrastplätze werden die schlammigsten Bereiche der Teichanlage von den letzten Kiebitzen, evtl. verspäteten Durchzüglern und Waldwasserläufern zur Nahrungsaufnahme genutzt.
In der Liste der bestandsbeeinflussenden Faktoren muß auch der Mensch und seine Freizeitaktivitäten genannt werden. So kam es in der Teichgruppe I, die durch ihre geringe Ausdehnung Rieselfeldcharakter besitzt, regelmäßig zu Störungen durch freilaufende Hunde und das Betreten sämtlicher Dämme. Hier wurden nur kleine und kurzfristige Ansammlungen beobachtet.
Seit 1992 ist vom 01.05. bis 31.10. an zwei Teichen im Beobachtungsgebiet Angeln gestattet.
Besonders an den Wochenenden’ halten sich bis über 100 Personen in einer Teichgruppe auf, was sich negativ auf die rastenden Vögel auswirkt. Ein durch das Gebiet führender Rad und Fußwanderweg besitzt geringen Störeffekt.
4. Material und Methode
Ausgewertet wurden Daten seit Beginn der Beobachtungstätigkeit von 1989 bis 1995.
Anfangs ergaben sich die Limikolenfeststellungen während der planmäßigen, meist wöchentlich stattfindenden Wasservogelzählungen und durch Zufallsbeobachtungen.
Spezielle Limikolenzählungen mit durchschnittlich 3- 4 Exkursionen pro Pentade
- bei Rastmöglichkeiten während der Zugphasen- konnten ab 1993 realisiert werden. Insgesamt 450 Beobachtungstage verteilen sich wie folgt: 1993- 102 Tage, 1994- 196 Tage und 1995- 152 Tage.
Aus diesem Zeitraum fanden Daten für die Fertigung von Diagrammen Verwendung. Ihre grafische Darstellung erfolgte in Form von Pentadendurchschnittswerten aller drei Jahre, wodurch sich zwar ihre Vergleichbarkeit mit anderen Arbeiten zu diesem Thema einschränkt, was aber den Rastverlauf wesentlich realer wiedergibt als bei Summierungen von Tagesmaxima.
Gerade bei den oftmals inhomogenen Binnenlandrastplätzen kann durch kurzfristige, hohe Ansammlungen der Durchzug über mehrere Jahre in reinen Zusammenzählungen völlig verfälscht wiedergegeben werden.
Beobachtungen vor 1993 erscheinen wegen offensichtlicher Unvollständigkeit bzw. unregelmäßiger Erfassungen nicht in den Diagrammen. Die in die Artbearbeitungen aufgenommenen Feststellungen vor 1993 betreffen ausschließlich gesicherte Nachweise von Höchstzahlen, seltenen Arten und außerhalb ihrer regulären Zugzeiten aufgetretenen Limikolen.
Aufgrund der relativ geringen Größe der Teiche und des daraus resultierenden Abstandes zu den Vögeln, wurde bei vielen Arten die Unterscheidung der Kleider bzw. des Alters ermöglicht. Um Wiederholungen mit bereits in früheren Auswertungen beschriebenen grundlegenden Darstellungen wie Vergesellschaftungen, artspezifische Rastplatzansprüche usw. zu vermeiden, konzentrieren sich die Artabhandlungen auf die Wiedergabe des Rastgeschehens.