30 T. LANGGEMACH: Fledermausjagd beim Wanderfalken
gelangen am 21. Mai 21.40 Uhr und am 31. Mai 21.55 Uhr, also 24 und 27 Minuten nach Sonnenuntergang.
Die späten Jagdzeiten und die vollführten Jagdarten sprechen dafür, daß auch andere Fledermausarten als Große Abendsegler erbeutet wurden. Eine genaue Artbestimmung gelang nur in wenigen Fällen, da beim Verfolgen des fliegenden Falken mit dem Fernglas die Beute nur für einen kurzen Augenblick im Sichtfeld auftaucht. Die anhand von Gewöllen(untersucht von D. Dolch) erhofften Aussagen zur Artzugehörigkeit anhand von Haaren blieben leider aus. Nachgewiesen wurden in der Umgebung des Brutplatzes bisher Großer Abendsegler, Breitflügelfledermaus(Eptesicus Sserotinus), Braunes Langohr , Zwerg- und Rauhhautfledermaus(Pipistrellus pipistrellus und nathusii), Wasserfledermaus sowie ausnahmsweise Großes Mausohr(Myotis myotis) und Fransenfledermaus(Myotis nattereri).
Vor allem die Beobachtungen am 18. April(zwei erfolgreiche Jagdflüge innerhalb von 17 Minuten) zeigten, daß Fledermäuse als Beute leicht erlangbar sind. Selbst bei Dauerregen am 25. Mai war das Männchen bei der Jagd erfolgreich. Dennoch zeigt die Gesamtbilanz des Nahrungsspektrums, daß Fledermäuse an diesem Brutplatz insgesamt eine völlig untergeordnete Rolle spielen: Von 220 nachgewiesenen Beutetieren machten sie weniger als 4 %, auf das Gewicht bezogen unter 0,4% aus.
Literatur
SCHROTH, M.& J. ALTMANN(1993): Fledermäuse als Beute des Wanderfalken(Falco peregrinus ). Vogel und Umwelt 7:119-121
UTTENDÖRFER, O.(1952): Neue Ergebnisse über die Ernährung der Greifvögel und Eulen. Eugen Ulmer , Stuttgart
Dr. TORSTEN LANGGEMACH Naturschutzstation Woblitz D-16798 Himmelpfort