Die Bedeutung der Zuckerfabrikteiche Thöringswerder(Märkisch Oderland ) für den Limikolenzug, dargestellt anhand der Beobachtungsergebnisse von 1980 bis 1995
1. Einleitung- Historie
Die Entstehungsgeschichte der"Zuckerfabrik Thöringswerder geht zurück bis in das Jahr 1865 als der Gutsbesitzer Friedrich Freiherr von Eckartstein am 22. März das Gut Thöringswerder und kaufen zwei Jahre später auf dessen Grund das Werk errichten konnte.
Zur Schaffung von ausgedehnten Klärteichen kam es vermutlich erst um das Jahr 1929 herum, aufgrund zahlreicher Proteste von Anliegern bei der Wasserbehörde. Die Verleihungsbehörde des Regierungsbezirks Potsdam gestattete der Fabrik daraufhin während der jährlichen Betriebszeit von September bis Ende Januar Wasser bis zu Menge von 150 1/s aus der Volzine(Kanal) abzuleiten und das gebrauchte Wasser nach erfolgter Reinigung durch Absetzen in Teichen und Verrieselung, wieder in die Volzine einzuleiten.
Nach der Kampagne 1993/94 wurde die Zuckerrübenverarbeitung eingestellt, das Werk schloß nach 127 Jahren des Bestehens als letzte von ursprünglich 18 Zuckerfabriken im Oder bruch endgültig seine Pforten.
2. Gebietsbeschreibung
Die Zuckerfabrikteiche Thöringswerder befinden sich etwa 5 Kilometer südöstlich von Wrie zen inmitten des Oderbruchs, einer bereits 1753 durch Umbetten der Oder trockengelegten fruchtbaren Auenniederung. Diese umgebende Landschaft wird seither intensiv ackerbaulich bewirtschaftet. Sie ist geprägt von Meloriationsgräben und den oderbruchtypischen Kopfweidenreihen, die aber in den letzten Jahrzehnten. vielerorts beseitigt wurden. Das nächstgelegene bedeutende Limikolenrastgebiet sind die Fischteiche Altfriedland, 8 km südlich.
Die für rastende Limikolen wichtigste Teichanlage der Zuckerfabrik stellte der 10,5 ha große Presswasserteich dar. Dieser etwa 2 m über dem Niveau des Wasserpegels der Volzine liegende hocheutrophe Teich wurde alljährlich im Winterhalbjahr mit Abwässern gespeist. Durch Absatz großer Mengen im gebrauchten Wasser enthaltener mit organischen Substanzen angereicherter Erdpartikel vollzog sich ein ständiger Reliefwandel. Die günstigsten Verhältnisse für wegziehende Vogelarten herrschten Angang der 80-er Jahre, als nach umfangreichen Ausbaggerungsarbeiten im Uferbereich die höchsten Erhebungen im Zentrum des Teiches lagen, hier also nach dem allmählichen Sinken des Wasserspiegels ab Juni Schlickinseln und Dämme frei fielen.
Auf den austrocknenden Schlammflächen bildete sich rasch ein dichter Vegetationsteppich, bestehend aus Spreizendender Melde(Atriplex patula), Dreiteiligem Zweizahn(Bidens tripar