Heft 
Band 3 Heft 1/2
Seite
49
Einzelbild herunterladen

M. FIDDICKE: Limikolen an den Zuckerfabrikteichen Thöringswerder 49

hen Krautstengeln ziemlich dicht bestandenen Schlickflächen gesehen. Bekassinen wurden oft energisch vertrieben, wenn sie die Individualdistanz unterschritten. Zwei Zwergstrand­läufer wurden hingegen toleriert. Die Beobachtung wurde von der Deutschen Seltenheits­kommission anerkannt(DSK 1994).

Meerstrandläufer- Calidris maritima

Diese Art wurde bisher in Brandenburg nicht sicher nachgewiesen(Rutschke 1987) und ist im gesamten europäischen Binnenland als Ausnahmeerscheinung zu werten(GLUTZ et al. 1975). Unter günstigen Bedingungen wurde ein Meerstrandläufer im Schlichtkleid am 25.10.81 auf dem überschwemmten Acker beobachtet. Dabei war ein direkter Größenver­gleich mit Bekassinen möglich. Der Gesamteindruck des Vogels war dunkelgrau, sehr auf­fällig war die gelbe Färbung der Beine und der Basis des etwa kopflangen Schnabels. Im Flug wurden die Stimme und folgende Kennzeichen wahrgenommen: weiße Bürzelseiten, Schwanzseiten wieder dunkler, schmale weiße Flügelbinde, auf dem Armflügel deutlicher als auf dem Handflügel, schwache Innenfahnenaufhellungen der Handschwingen.

Alpenstrandläufer- Calidris alpina

Vom Heimzug können nur 6 Einzelexemplare aufgeführt werden und zwar vom 16.05. und 01.06.86, vom 26.05.91, vom 15.05.92, vom 07. Und 13.04.94.

Bedeutende Konzentrationen von Alpenstrandläufern konnten an den Fabrikteichen auch auf dem Wegzug nicht beobachtet werden. Folgende Beobachtungen, die allerdings unge­

wöhnlich zeitig liegen, kündigen den Beginn des Wegzuges an: 10.07.83- 2 diesj.; 13.07.80- 1 ad. im Prachtkleid.

Die erste größere Gruppe mit 12 ad. im Prachtkleid rastete am 01.08.82, was ebenfalls nicht die Regel darstellt.

Vom eigentlichen Wegzug kann man erst ab Mitte September sprechen. Die größten Trupps in dieser Zeit bestanden aus 27(17.09.88), 28(19.09.81) bzw. 22 Vögeln (06.10.94).

Sichelstrandläufer- Calidris ferruginea

Frühestens 2 ad. am 17.07.83 leiteten den Wegzug ein. Alle Sichelstrandläufer-Beobach­tungen erfolgten an den Schlammteichen. Insbesondere Altvögel verweilten selten länger als einen Tag. Kleine Gruppen von Jungvögeln bzw. einzelne Altvögel vergesellschaftlich­ten sich gelegentlich besonders mit Alpen- und Zwergstrandläufern. Genannte größere Trupps waren generell artrein: 28.07.93- 7 ad.; 29.07.94- 9 ad.; 30.07.83- 22 ad.! (bemerkenswert große Ansammlung von Altvögeln für den Brandenburgischen Raum; DITTBERNER 1976).

Die bis Anfang August durchziehenden Sichelstrandläufer trugen überwiegend das volle Prachtkleid, viele mauserten ins Schlichtkleid, ausnahmsweise wurden bereits Vögel im kompletten Schlichtkleid gesehen. Altvögel die Reste des Prachtkleides trugen, wurden bis Anfang September beobachtet.

Ab Ende August bildeten diesjährige Exemplare das Gros:

Datum|29.08.81|02.09.82|03.09.88|03.09.94| 06.09.81 Expl.:{11 14 11 15 17