58 Kolkrabe und extensive Viehhaltung
sterien trotz einzelner Konfliktfälle„undenkbar“. Statt dessen sollte der Bestand des Kolkraben in Brandenburg genauer erforscht werden, was z.B. durch eine längerfristige Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Jägern und Naturschutz zu erreichen wäre. Außerdem müßten Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden in Zukunft bei der Bearbeitung von Schadensmeldungen enger zusammenarbeiten.
Landwirtschaftliche Betriebe, die Probleme mit Kolkraben haben, sollten folgende Hinweise beachten: zunächst sollte sofort das Landwirtschafts - bzw. Umweltamt des Landkreises informiert werden. Auf der Weide tot aufgefundene Tiere mit Fraßspuren des Kolkraben müssen sofort einer pathologischen Untersuchung durch den Amtstierarzt zugeführt werden, damit ein Entschädigungsanspruch geltend gemacht werden kann. Darüber hinaus ist eine Information an die Universität Potsdam , Institut für Ökologie und Naturschutz(Tel.: 0331/9672879 Prof. Dr. D. Wallschläger) sinnvoll, um eine wissenschaftliche Beobachtung vor Ort zu ermöglichen.
Nachtrag
Auf Initiative der Universität Potsdam wurde auf der Jahrestagung 1996 der Deutschen Orni thologen-Gesellschaft eine Arbeitsgruppe„Rabenvögel“ gegründet. Schwerpunkte dieser AG liegen gegenwärtig in der Erfassung aller gesetzlichen Regelungen und Vorschriften zu Rabenvögeln in Deutschland , in der Vorbereitung einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit und im Erfahrungsaustausch über verschiedene laufende Forschungsprojekte.
An der Mitarbeit Interessierte nehmen mit Prof. Wallschläger Kontakt auf.
BERNHARD HAU, DR. ANGELIKA BREHME& PROF. DR. DIETER WALLSCHLÄGER Universität Potsdam
Institut für Ökologie und Naturschutz Lenn6straße 7 a
D-14471 Potsdam