Heft 
Band 4 Heft 1/2
Seite
73
Einzelbild herunterladen

OTIS 4(1996) 1/2: 73-77 73

Große Rohrdommel(Botaurus stellaris) und Zwergdommel(Ixobrychus minutus ) im Altkreis Gransee

JAN BECKER( Mildenberg)

1. Einleitung

Eine erstmalig im Altkreis Gransee durchgeführte Untersuchung soll einen Überblick über das Vorkommen der beiden Dommelarten in dieser Region liefern.

Trotz der Seltenheit der Rohrdommeln ist bislang sehr wenig über die Verbreitung und die Häufigkeit dieser Arten im Altkreis Gransee bekannt. Veröffentlichungen zum Vorkommen der Dommelarten aus dem Altkreis Gransee stammen hauptsächlich aus den 1960 und 70-er Jahren und sind eher spärlich. Seit dieser Zeit wurden keine neuen Erkenntnisse mehr zusammengetragen, so daß der Wissenstand über das Vorkommen der Großen Rohrdommel und der Zwergdommel sehr gering ist.

Dieses Defizit soll durch diese Untersuchung ausgeräumt werden. Auch wenn durch diese Untersuchung nicht alle Dommelreviere bekannt werden, so ist es zumindest ein Anfang, auf dem man aufbauen kann.

Die Große Rohrdommel und die Zwergdommel stehen in der Roten Liste der gefährdeten Brutvogelarten des Landes Brandenburg in der Kategorie 1Vom Aussterben bedroht(DÜRR et al. 1997). Es besteht also erheblicher Handlungsbedarf zum Schutz dieser beiden Arten. Mit dieser Untersuchung soll der erste Schritt für Schutzmaßnahmen getroffen werden, nämlich die Erfassung der Lebensräume.

Für ihre aktive Mitarbeit an der Erfassung danke ich E. Backs(Zehdenick ), K. Conrad (Zehdenick ), P. Keibel(Zehdenick ), T. Langgemach(Naturschutzstation Woblitz), H. Menzel (Fürstenberg ), W. Scheffler(Neuglobsow ), P. Schendel(Gransee ), J. Schwabe(Wolfsruhb), J. Seiler(Badingen / Osterne) und N. Wilke(Gransee ).

2. Methodik

Aus einem Kartensatz(Maßstab 1:10000) des Altkreises Gransee wurden alle Gewässer, die größer als 1 ha sind ermittelt. Insgesamt handelte es sich hierbei um 85 Gewässer. Diese Gewässer wurden nun unter den Mitarbeitern aufgeteilt. Leider fanden sich für 14 Gewässer keine Beobachter, so daß diese nicht untersucht wurden.

Durch eine Voruntersuchung, die im Winter 1995/96 durchgeführt wurde, sollte festgestellt werden ob potentielle Lebensräume an den jeweiligen Gewässern vorhanden sind. Hierbei erwiesen sich bereits 34 Gewässer als ungeeignet, und konnten von der Hauptuntersuchung ausgeschlossen werden. Die Kontrolle der verbliebenen 37 Gewässer fand im Zeitraum April bis Juni 1996 statt. Dabei wurden die rufenden und damit revieranzeigenden Männchen vermerkt. Wenn an einem Gewässer mindestens 3 mal rufende Männchen verhört wurden, dann ist dabei von einem festen Revier ausgegangen worden. Durch die Kontrolle der Nachbargewässer zum gleichen Zeitpunkt läßt sich die Gefahr einer doppelten Zählung eines Exemplars fast