LANGGEMACH, T.& P. SÖMMER: Situation und Schutz der Adlerarten
KLAFS(1991) beschreibt aus Mecklenburg-Vorpommern deutlich verminderte Schlupfraten in den Jahren 1956-1975, zeitlich korreliert mit dem Bestandstief. Das vorliegende brandenburgische Material gestattet hierzu keine Aussagen, zumal diese Krise- von KLAFS auf den Einsatz chlorierter Kohlenwasserstoffe zurückgeführt- in der Mark nicht so deutlich wurde (FEILER 1970). Besondere Beachtung verdient die Entwicklung in der Niederlausitz , die durch RUHLE(1995) gut dokumentiert ist. In dieser Region mit dem landesweit steilsten Bestandsanstieg von 9 Paaren 1974 auf 45 Paare 1994 lagen die Brutgrößen im Mittel der Jahre von 1976 bis 1993 bei 1,36(zwischen 1,30 und 1,89) und die Fortpflanzungsziffer bei 1,18 (zwischen 0,89 und 1,55). Verglichen mit den Werten aus dem gesamten Land Brandenburg kann das Populationswachstum nicht aufgrund eigener Reproduktion erklärt werden. Wahrscheinlicher ist, daß ein steter Nachschub aus Regionen mit hoher Reproduktion erfolgt. Der Versuch, die geringe Reproduktion mit nochmaliger Anwendung von DDT -Präparaten zur Bekämpfung der Nonne Lymantria monacha bis Mitte der achtziger Jahre zu erklären, muß spekulativ bleiben. Jedoch ist davon auszugehen, daß die großflächigen Kiefernmonokulturen auf den devastierten Böden der Niederlausitz besonders gründlich mit Forstchemikalien versorgt wurden.