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Band 4 Heft 1/2
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wurden.

1990 wurde auf dem gleichen Mast- erst Anfang Juni- 1 Jungvogel im Horst festgestellt, der am 30.06. voll befiedert und am 14.07. flugfähig angetroffen wurde. Ab Mitte November 1990 war der Horst nicht mehr vorhanden und da kein Nistmaterial am Mastfuß gefunden wurde, wird angenommen, daß es vom Fischadler, wahrscheinlicher aber vom Seeadler abgetragen wurde, zumal letzterer ab 1991 in einer der benachbarten Forstabteilung regelmäßig brütet.

Demnach ist es 1983 und 1990 im Spree-Neiße-Kreis zu einer Brut des Seeadlers auf einem Hochspannungsmast gekommen, wobei 1990 diese auch erfolgreich verlief.

Literatur PRINZINGER, R., FINKE, C.& R. ORTLIEB(1995): Vogelbruten auf Freileitungen. Eine

Kurzübersicht.- Luscinia 48: 33-54.

DR. DETLEF ROBEL, Berliner Platz 1, 03046 Cottbus DIETRICH RUHLE, Amtsstr. 25, 03149 Forst(Lausitz)

Bemühungen zum Schutz von Korn- und Wiesenweihen in Brandenburg

PAUL SÖMMER(Himmelpfort )

Mit dem Zusammenbrechen der Brutbestände der Korn- und Wiesenweihen in den einstigen Schwerpunktgebieten Notte-Niederung, Havelland und Uckermark verschwanden beide Arten weitgehend aus dem Blickfeld der märkischen Ornithologie. In Brandenburg wurde der Schutz dieser Arten quasi aufgegeben, praktische Schutzmaßnahmen überwiegend nur noch im Havelland durchgeführt.)

Noch 1910 nannte HESSE die Kornweihe einen verbreiteten Charaktervogel der brandenburgischen Luchgebiete. Mit der Melioration dieser Lebensräume begann der anhaltende Bestandsrückgang. Infolge intensiver Landwirtschaft erloschen in den letzten Jahren auch die Brutvorkommen in den wenigen, in ihrem Charakter erhalten gebliebenen Niederungen. Heute ist die Kornweihe in Brandenburg als regelmäßiger Brutvogel ausgestorben. Sporadische Brutverdachte bestanden noch im Havelland sowie in der Uckermark . Die Zahl der Durchzügler und Wintergäste ist vom Feldmausangebot abhängig und unterliegt naturgemäß starken