Heft 
Band 5 Heft 1/2
Seite
3
Einzelbild herunterladen

OTIS 5(1997) 1/2: 1-60 3

ELENA n

Art außergewöhnlich stark), Trauerschnäpper am 9.Apr, Flußseeschwalbe am 9.Apr und Küstenseeschwalbe am 10.Apr, Mauersegler am 13.Apr und Pirol am 26.Apr, während Teich­rohrsänger ab dem 22.Apr inzwischen schon normal sind. Noch am 21.Apr wurden 13 Schnee­ammern gesehen. Extrem starker Heimzug war beim Bergfinken zu verzeichnen: am 15.4. rasteten 35.000 in einem Gebiet! Im Mai zogen Stern- und Prachttaucher in überdurchschnittli­chen Zahlen. Erfreulich waren zwei Beobachtungsreihen von Moorenten zur Brutzeit. Der Sperlingskauz, erst im vergangenen Herbst erstmalig festgestellt, besetzte in der Nieder­ lausitz drei Reviere, allerdings ohne erfolgreich zu brüten. Erwähnenswerte Seltenheiten aus dem Frühjahr waren: Brandenburgs erster Gleitaar am 10.Mai(aber vielleicht ein Gefangen­schaftsflüchtling?), ein Seidenreiher Anfang Mai im Spreewald und ein Purpurreiher im April bei Linum, zwei Steinadler Anfang April und ein Zwergadler Anfang Mai, ein Trupp von 5 Bienenfressern Mitte Mai in Berlin , eine Maskenstelze und ein rotsterniges Blaukehlchen jeweils Mitte Mai und ein Halsbandschnäpper Ende Mai.

Im Sommer war die erste Junihälfte zu kalt, hingegen waren Juli und August sehr heiß und trocken. Erst Ende August kam es zu einer. deutlichen Abkühlung. Bemerkenswerte Brutnach­weise gelangen beim Singschwan(die ersten beiden erfolgreichen Bruten Brandenburgs ) und bei der Rotdrossel, die(allerdings erfolglos) den Brutplatz des Vorjahres in Berlin besiedelte. Das Schwarzkehlchen nahm weiter zu auf mind 58 BP/Rev. Im späten Frühjahr sangen zwei Grünlaubsänger, von denen sich einer über einem Monat lang in der Uckermark aufhielt. Ein deutlicher Einflug von Fichtenkreuzschnäbeln war nicht spürbar.

Ungewöhnliche Sommerdaten betrafen u.a. Prachttaucher(ab Ende Juli), Bleßgans(im Juli bis zu 9 an der Unteren Havel ), Zwergsäger(29.Jul 1 Prenzlau ) und Goldregenpfeifer(13.Jun 15 Untere Havel). Eine Trauerente wechselte ab Ende Juli an den Schlepziger Teichen ihr Gefie­der. Erfreulich war eine Beobachtungsserie des Triels auf einem Truppenübungsplatz. Insge­samt 10 Rotfußfalken beehrten Brandenburg im Sommer und Herbst, der erste schon am 14. Juli. Frühe bzw. hohe Wegzugmaxima erreichten Kampfläufer am 27.Jun(170), Kiebitz mit fast 13.000 im Juni/Juli im Randowbruch und Flußuferläufer am 19.Aug(31). Mehrere Teichwasserläufer kamen zur Beobachtung. Ganz ungewöhnlich war eine Zwergschnepfe am 6.Aug an der Unteren Havel . Bei den Möwenvögeln sind zu erwähnen: insgesamt 6 Schmarot­zerraubmöwen zwischen Juni und Anfang September, eine Falkenraubmöwe Ende August/Anfang September am Blankensee, ein starkes Auftreten der Weißkopfmöwe mit Gebietsmaxima bis zu 16, 130 Flußseeschwalben Anfang August an den Uckerseen und zwei Brandseeschwalben in Berlin . Eine Weißflügelseeschwalbe Ende August war die einzige des Jahres. Zu erwähnen sind weiterhin ein wochenlang rastender Seidenreiher am Gülper See und drei auf dem Durchzug befindliche Seggenrohrsänger Anfang August an der Alten Spreemün­dung.

Im Herbst war der September temperaturnormal aber niederschlagsreich, der Oktober extrem warm und trocken(der zweitwärmste des Jahrhunderts!) und der November sehr kalt mit einer geschlossenen Schneedecke vom 19.-23.Nov. Der Limikolenzug war vor allem bei einigen sel­tenen Arten gut ausgeprägt, bei anderen(z.B. Alpenstrandläufer) hingegen unterdurchschnitt­lich. Hohe Maxima waren 5 Säbelschnäbler(5.Sep), 44 Sandregenpfeifer(2.Sep), 12 Knutts (5.Sep), 9 Pfuhlschnepfen(26.Sep). Wichtige Rastgebiete waren vor allem die Nieplitzniede­rung bei Zauchwitz und der Gülper See. In der Nieplitzniederung wurden auch hohe Schwim­menten-Zahlen registriert, z.B. 1.000 Schnatterenten und 1.320 Krickenten. Seltenheiten im