OTIS 5(1997) 1/2: 74-87 85
28.09.1996 mit einem wf. Ex. datiert. Tagesmaxima von jeweils 3 Ex. wurden im Zeitraum November bis März mehrfach festgestellt. Auch bei der Kornweihe wurden damit 1996/97 deutlich niedrigere Dichten ermittelt. Sie betrugen in den Wintermonaten 0,14-0,31 Ex./km?. Bei 40 bzw 35 Tagesbeobachtungen je Zählsaison dominieren bei der Kornweihe eindeutig die wf. Ex.(31 M: 106 wf.). Das Verhältnis von ca. 1 M: 3,4 wf. Ex. kann als Durchnschnitt für beide Winter gelten( 1995/96: 1:3,1; 1996/97: 1:3,8).
Rohrweihe(Circus aeruginosus)
Charaktervogel im Sommerhalbjahr. Im UG brüten regelmäßig 2-3 Paare. Insgesamt liegt der Bestand im rekultivierten Bereich Welzow-Süd bei mind. 5 BP ‚, die sich natürlich auf die gut 1.000 ha rekultivierten Landwirtschaftsflächen konzentrieren. Als Brutplatz dienen die oft gut strukturierten, schilfbestandenen“Feuchtbiotope‘. Im Untersuchungszeitraum wurden im September die letzten Wegzügler und im April die ersten Heimzügler beobachtet.
Rotmilan(Milvus milvus)
Im März werden ganz normal die ersten Tagesbeobachtungen von Heimkehrern verzeichnet. In unmittelbarer Kontrollflächennähe brüten regelmäßig 2-3 Paare(Terpsche Brüche, Groß Buckower See, Raum Papproth). Somit wird der Rotmilan relativ stetig als Nahrungsgast ab März bis August registriert.
Nahezu analog ist die Situation beim Schwarzmilan(Milvus nigrans) mit ebenfalls regelmäßig 2 BP in den östlichen Tagebaurandgebieten.
Habicht(Accipter genitalis)
Jahresvogel im Gebiet, meist aber mehr durch seine Rupfungen als durch Sichtbeobachtungen belegt. Im Kontrollzeitraum nur unregelmäßig bzw. sporadisch festgestellt. Zumindest auf der Außenkippe Welzow-Süd ein BP und ein weiteres BP im Tagebaurandgebiet um Pulsberg, dem auch die Beobachtungen im UG zuzuordnen sind. Wildkaninchen, Feldhasen, Tauben aller Arten und andere Vögel bilden ganzjährig eine stabile Nahrungsgrundlage.
Sperber(Accipter nisus)
Im Status Wintergast/Nahrungsgast im UG sicher. Besonders die von Wacholderdrosseln (Turdis pilaris) genutzen Nahrungsflächen in den Randgebieten werden vom Sperber frequentiert. Zur Anzahl vorhandener Vögel kann keine sichere Aussage getroffen werden. Bis auf eine Beobachtung eines Männchens betreffen alle weiteren Feststellungen Weibchen. Insgesamt ist für beide Winter mit der dauerhaften Anwesenheit von 1-2 Ex. zu rechnen.
Die wenigen sporadischen Brutzeitbeobachtungen die bisher gemacht wurden, erlauben es nicht, einen Brutverdacht zu begründen. Im Großraum Spremberg ist derzeitig nur ein sicheres Brutpaar bekannt, daß 1995-1997 im nordöstlichen Stadtrandbereich von Spremberg brütete. 1995 gelang ein Brutnachweis mit 5 juv. durch W. Hansel. Während der Brutzeit fällt der Sperber hier stets“unangenehm“ im Stadteil Georgenberg auf, da er dort in den gut mit Singvögeln besetzten Gärten der Eigenheimbesitzer jagt.|