OTIS 5(1997) 1/2: 88-96 93 Sn)
Für den Jungvogelzug 1996 ergeben 32 Gebietsmaxima in Berlin und Brandenburg 1577 Ind . Die Summe der Pentadenmaxima aller Rastgebiete für die gesamte Wegzugperiode(20.07. 06.11.) beträgt 4165 Ind.
Ind. 1400—
123456123456123456123456123456 niade
Juli August September Oktober November
‚+ Wegzug des Zwergstrandläufers 1996 in Brandenburg und Berlin (Summen der Gebietsmaxima je Pentade)
4. Diskussion
Das Brutgebiet des Zwergstrandläufers erstreckt sich über die Tundrenzonen Eurasiens . Es verläuft vom äußersten Norden Skandinaviens über die Kolahalbinsel bis nach Taimyr und endet am Fluß Indigirka(GLUTZ et al. 1975).
Hauptüberwinterungsgebiete sind die gesamten Küstenlinien und große Binnenland-Feuchtgebiete Afrikas . Allein für Ostafrika schätzen SMIT& PIERSMA(1989) mehr als
1 Mio. Zwergstrandläufer. Weite Bereiche des Mittelmeerraumes werden von durchschnittlich 100.000 Ind. als Überwinterungsgebiet genutzt(SMIT& PIERSMA 1989). Ferner überwintern Zwergstrandläufer an den Küstenlinien der Golfregion und des indischen Subkontinentes (GLUTZ et al. 1975). Wie DIJK et al.(1984) durch Ringfundanalysen belegen konnten, brüten Überwinterer Tunesiens und Ostafrikas in den gleichen Regionen. Diese„wahllose‘“ räumliche Rastverteilung zwingt die Vögel zu einer direkten(weil kürzeren) Route in die nördlichen Brutgebiete. Mit dem Abschluß des Brutgeschehens verlassen die Altvögel wiederum auf einem direkten(östlicheren) Weg die Brutplätze um nach der Ankunft in den Überwinterungsgebieten(hauptsächlich Ende Juli bis August) alsbald mit der Großgefiedermauser zu beginnen