Heft 
Band 5 Heft 1/2
Seite
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OTIS 5(1997) 1/2: 130-132 131

In unmittelbarer Nachbarschaft des Fundortes stocken flächige Kiefernforsten, die einen ca. 200 ha großen Laub- und Mischwaldkomplex mit integrierten Freiflächen umschließen. Bis zu Beginn der 1990er Jahre war er Teil einer sowjetischen Liegenschaft und damit der ordnungs­gemäßen Forstwirtschaft weitestgehend entzogen. Im Ergebnis dessen vergegenwärtigt dieses Waldgebiet nun beispielhaft das natürliche Potential standortheimischer Waldentwicklung in der weithin von Kiefernforsten eingenommenen Beelitzer Heide. Das syntope Vorkommen von Schwarzspecht(Dryocopus martius ), Grünspecht(Picus viridis), Buntspecht (Picoides major) und Kleinspecht(Picoides minor) geht mit einem reichhaltigen Höhlenangebot einher, das u.a. Hohltaube(Columba oenas), Gartenrotschwanz(Phoenicurus phoenicurus ) und der im süd­westlichen Brandenburg seltene Zwergschnäpper(Ficedula parva ) nachnutzen.

Für das Gebiet der vormaligen brandenburgischen Bezirke Potsdam , Frankfurt/O . und Cottbus fehlt in RUTSCHKE(1983) jeglicher Hinweis auf den Sperlingkauz. Inzwischen berichteten MÖCKEL& ILLIG(1995) über den Erstnachweis im Land Brandenburg . Analog dem Rauh­fußkauz(Aegolius funereus ) gibt gegenwärtig auch der Sperlingskauz eine vergleichbar nord­wärts gerichtete Ausbreitungstendenz zu erkennen(MÖCKEL 1996, MEBS et al. 1997).

Sperlingskauz-Weibchen; Totfund 15.03.1997; Beelitz-Heilstätten/ PM (Sammlung Potsdam -Museum) Präparat u. Foto: C. Blumenstein