142 Zum Gedenken m EECETEN
Standard in sehr guter Qualität, das speziell für die Darstellung einheimischer Vögel und deren Verbreitung auf dem damals spärlichen Zeitschriftenmarkt hervorragende Möglichkeiten bot, wenngleich auch wegen unübersehbarer organisatorischer und materieller Probleme gerade in den letzten Jahren die Herausgabe der Hefte immer schwerer wurde. Das erforderte viel Arbeitsaufwand und Durchsetzungsvermögen; wir können den tatsächlichen Umfang nur ahnen.
Von seinen zahlreichen eigenen Publikationen heben sich die zur Ausbreitung des Höckerschwans in Brandenburg (1960), über den Wanderfalken als Brutvogel in den drei brandenburgischen Bezirken(1961), zur Tierwelt märkischer Tongruben(1962), zum Brutvorkommen des Flußuferläufers am Knappensee(1965), über das Golmer Luch(1966), zum Durchzug und zur Überwinterung der Bergente in Brandenburg (1969), zur Situation der vom Aussterben bedrohten Tierarten in Brandenburg (1970) und zusammen mit B. KÖHLER über die Massensterben von Wasservögeln durch Botulismus (1977) heraus. Mit H.-J. PAEPKE wandte er sich Öökologischen Fragestellungen mit der Arbeit über die Biologie und die Verluste des Bleßhuhns auf
Es darf nicht verschwiegen werden, daß Manfred Feiler für das Potsdamer Havelland viel zum Erhalt einer interessanten Vogelwelt beitrug. So widmete er sich speziell dem Golmer Luch, dem Wolfsbruch am Gr. Zernsee und den Havelinseln bei Töplitz und Ketzin und dem Schutz dieser Lebensräume. Er„entdeckte“ deren Wert und überraschte dabei„altgediente“ Ornithologen mit seinen Berichten über kolonieartiges Brüten von Knäkente, Löffelente, Graugans (damals noch eine Seltenheit), Brachvogel, Uferschnepfe und Bekassine an der Havel . Er war
ein ausgezeichneter Feldornithologe und besaß ein erstaunliches Wissen über die Avifauna in ihren ökologischen Bezügen.
Große Verdienste erwarb er sich für den Greifvogelschutz in der damaligen DDR . Im Rahmen des Arbeitskreises zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Tierarten widmete er sich vor allem dem Fischadler und dem Wanderfalken.
Manfred Feiler war ein hilfsbereiter, stets optimistischer Fachkollege; ihn konnten Rückschläge gerade im Naturschutz kaum aus der Bahn werfen. Deshalb ist es für uns besonders deprimierend und unfaßbar, daß er so früh von uns ging. Alle die, die mit ihm direkt zusammenarbeiteten, werden den Verlust so schnell nicht verwinden können. Uns wird seine herzerfrischende Art, seine geschliffene Sprache, seine wissenschaftliche Gründlichkeit und sein konsequentes Eintreten für den Naturschutz sehr fehlen.
Lothar Kalbe, im Oktober 1997