OTIS 7(1999); 76-97 11
nen eine entscheidende Rolle(LMBV mbH 1997). Insgesamt gesehen ist länderübergreifend ein Interessensausgleich anzustreben, um die prognostizierten Wasserbilanzengpässe bis 2010 abzufedern. Bis etwa zum Jahr 2005 muß mit z.T. kritischen längeren Niedrigwassersituationen in der Spree gerechnet werden. Am Ende unseres Jahrhunderts ist die Wasserbilanz der Spree so dramatisch, daß um den ökologischen Mindestabflusses aus der Talsperre Spremberg ernsthafte Diskussionen geführt werden. Der Zeitpunkt und die Dauer günstiger Rastbedingungen für Limikolen hängt jährlich aber auch von der generellen Niederschlags- und Witterungssituation ab. Rastflächen können daher zeitlich stark verschieden entstehen. Die Limikolenrastdaten im Gebiet spiegeln somit nicht unbedingt einen normalen Zugverlauf wider. Sie sind auch Abbild der zeitlich optimalen oder schlechteren Rastverhältnisse. Die Tatsache zeitlich stark wechselnder Rastplatzverhältnisse ist sicher auch für viele andere Rastgebiete Brandenburgs typisch. Für 1998 sind allerdings keine Einschränkungen zu verzeichnen. Ab Ende Juli waren durchgängig sehr günstige Rastbedingungen bis Ende Oktober durch Niedrigwasser gegeben.
In Abb. 1 ist eine Übersicht zur Rastplatzsituation im NSG Talsperre Spremberg mit seinen Hauptrastflächen dargestellt. Als Flachlandtalsperre zeigt das Gewässer bei Wasserspiegelschwankungen insbesondere großflächige Veränderungen in der Gewässerfläche. Ab einem Staupegel< 91,6 mNN beginnen sich Rastflächen für Watvögel auszubilden. In Abhängigkeit vom Wasserstand existieren insgesamt vier wichtige Limikolenrastplätze im Gebiet. In der buchtenreichen Westuferzone und im Verlandungsbereich Bülow gibt es zusätzlich zahlreiche weitere kleinere Rastflächen, die aber kaum kontrollierbar sind.
Die Rastplatzverhältnisse im Gebiet sind geprägt durch:
- einen überwiegend sandigen Untergrund, z.T. mit großflächig freifallenden Stubbenfeldern
- einem sehr hohen Uferlinienwert mit zahlreich sich bildenden Kleininseln
- im Südteil bis zur Hochspannungstrasse mit ausgedehnten Schlammflächen und Flachwasserzonen
In Tab.1 werden die vier Hauptrastflächen kurz charakterisiert.
Tab. 1: Übersicht Hauptrastflächen für Limikolen im NSG Talsperre Spremberg(zur Lage vgl. Abb.1)
Teilgebiet Optimaler Wasserstand Untergrund und Rastflächengröße (in m NN) Beschaffenheit(in ha)
1. Inselbereiche Westuferzone 91,60 bis 91,00 Sandig, z.T. mit ca. 15 Stubbenfeldern(zwei Teilflächen)
2. Sellessener Bucht 91,40 bis> 90,50|Schlammig mit ca. 5 Flachwasserzonen
4. Bülower Bucht 90,80 bis> 90,50|schlammig und san- ca. 50 dig, z.T. Stubben
Zur Auswertung gelangte der gesamte Datenbestand an Limikolenbeobachtungen mit Zugzeitenbezug. Das Brutgeschehen und die Limikolenvorkommen zur Brutzeit werden in dieser Arbeit außer Acht gelassen(vgl. BESCHOW 1998). In Abhängigkeit von den Rastplatzverhältnissen wurden regelmäßige Ganzgebietszählungen durchgeführt. Bei guten Rastverhältnissen wurde möglichst im Abstand von 2-4 Tagen Cine Zählung realisiert. Im Ausnahmejahr 1998 wurde auch Dank Unterstützung zahlreicher Gastbeobachter zur Wegzugzeit Ende August bis Ende September fast täglich die Rastsituation erfaßt. Trotz der relativ intensiven Beobachtungsfrequenz in einzelnen Jahren erfolgen die Übersichtsdarstellungen zum DurchZuggeschehen auf Basis von Dekadenmaxima, da das Datenmaterial für einzelne Arten zu inhomogen ist und damit auch eine gewisse Vergleichbarkeit zu anderen Arbeiten hergestellt ist. Zur Relativierung der Gesamtsituation im Gebiet wird in der Auswertung das Zuggeschehen im Zeitraum 1990-1997 dem AusNahmejahr 1998 gegenübergestellt. Für häufigere und wichtige Arten werden Wegzugdiagramme auf Ba$1s von Pentadendurchschnittswerten erstellt. Der Kurvenverlauf in den Diagrammen wurde geglättet.
In der Regel wurden die vier Hauptrastgebiete pro Zähltag erfaßt. Gelegentlich wurden längere FußmärSche in entlegene Buchten durchgeführt. Diese galten der Überprüfung kleinerer Rastflächen und deren Besatz mit Limikolen. Insbesondere Wasserläufer rasten bei bestimmten Wasserständen gern in den Schlecht zu kontrol