OTIS 7(1999); 76-97 95
großflächig, übersichtlich und mit Schutzelementen(Stubben) versehen;
sind durch den Menschen sogar regulierbar;
derzeitig ohne Bedarf besonderer Pflege- bzw. Erhaltungsmaßnahmen;
vielgestaltig und bieten für fast alle Limikolenarten passende Rastverhältnisse an;
haben langfristigen Bestand. Das Wiederaufleben des traditionellen Rastgeschehens dokumentiert die großen Gebietspotentiale, die praktisch jährlich genutzt werden könnten. Trotz allgemein anhaltendem Rückgang der Bestände vieler Limikolen sind im Gebiet in den letzten Jahren für eine ganze Reihe von Arten neue Gebietshöchstzahlen vermerkt worden. Die aktuelle Situation 1999 bestätigt dies erneut(neue Höchstzahlen u.a. für Alpenstrandläufer, Sanderling u. Kiebitzregenpfeifer). Das sehr zugstarke Jahr 1998 zeigt, daß auch in einem Feuchtgebiet aus Menschenhand tausende ziehende Limikolen einen Rastplatz finden können. Natürlich sollte die Wiederschaffung von Überschwemmungsflächen in unseren eingedeichten Flußauen primäres Ziel bleiben. Allerdings sind zur Wegzugzeit nicht ständig Sommerhochwasser zu erwarten und so ist das Rastflächenangebot in den künstlichen Gewässern, bewirkt durch Niedrigwasser bzw. durch Bewirtschaftungszyklen, derzeitig unverzichtbar. Insbesondere bei Ausfall wichtiger Rastgebiete in Brandenburg , wie 1998 vorgekommen, kann die Talsperre Spremberg z.B. Ausweichkapazitäten liefern. Im Zusammenwirken mit den in der Region leider oft zu wechselhaft entwickelten Rastmöglichkeiten in den Teichgebieten kann sich die zentrale Niederlausitz wieder zu einem wichtigen Rastraum für Limikolen im Binnenland entwickeln. In die Rastflächenbetrachtungen der Lausitz sind unbedingt auch die Bergbaufolgelandschaften einzubeziehen. Für die Talsperre Spremberg wichtig wäre insbesondere eine Beruhigung der Hauptrastflächen an Wochenenden und ein Vorgehen gegen freilaufende Hunde von Besuchern des Gebietes. Hinsichtlich der festgestellten Zugphänologie der häufigeren Arten sind im Gebiet keine auffälligen Ab
weichungen zu gut untersuchten Rastgebieten Brandenburgs festzustellen(NOAH 1996, 1997; KRÜGER 1995; HAUPT 1977). Bemerkenswert ist das gehäufte Auftreten des Flußuferläufers auf dem Wegzug.
Abb. 15: Blick in die Hauptrastfläche Ostufer bei optimalem Feuchtegrad; Sept. 1998. Foto: R. Beschow