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Band 7 Heft 1/2
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OTIS 7(1999); 134-153 141

achtungen nahe. Als erster Nachweis für den Cottbuser Raum gilt ein männlicher Grauspecht, der vom 19.02.-15.04.1987 ein Revier im Tierpark bezog(ROBEL 1988). Ebendort wurde am 04.05.1989 nur kurz ein rufendes Männchen festgestellt(ROBEL 1989), das möglicherweise mit einem balzenden Männchen vom 18.05.1989 im NSGSpreeaue identisch war(H.R.Schäfer). Nachdem 1990 ohne Grauspechtbeo­bachtungen im engeren Umfeld beider Gebiete ausklang, ist die Anwesenheit eines unverpaarten Männ­chens im NSGSpreeaue für die Jahre 1991-1995 belegt(H.R. Schaefer, z.T. R. Beschow). Während 1991(16.03.-07.05.; 3 Beobachtungen), 1992(26.03.-18.10.; 10 Beobachtungen) und 1993(17.01.-31.05.; 7 Beobachtungen) das Revier über längere Zeit bewohnt war, schlossen sich 1994(10.03.) und 1995 (24.02.) lediglich Einzelnachweise an. Bei Kontrollen in den Folgejahren wurden keine weiteren Grau­spechte bemerkt(H.R. Schäfer) und auch eine intensive Bruthöhlensuche 1992 verlief ergebnislos(R. Beschow). Erst 1998(29.03.) wurde wieder ein rufender Grauspecht am Eingang des Tierparks registriert (A. Weingardt). Da die Beobachtung zufällig gelang, ist keine Aussage zum Status des Vogels möglich. Weitere Feststellungen beruhen auf Daten aus dem Bereich der Lakomaer und Peitzer Teiche. Das von kleinparzellierten Bruchwaldrelikten und verstreuten Laubgehölzen geprägte ländliche Siedlungsgebiet liegt etwa 8-10 km nördöstlich der zuvor behandelten Region. Die Grauspechte wurden überwiegend in den laubholzreichen Ortslagen registriert. Zunächst beobachtete R. Beschow am 14.01.1990 in Maust ein Weibchen an einem Freileitungsmast. Ebenfalls ein Weibchen sah R. Zech am 25.11.1992 in Lakoma. Dort wurde nach mehreren Jahren ohne Feststellung zwischen dem 26.03. und 21.04.1997 ein Männchen­Revier erfaßt(B. Litzkow, H.-P. Krüger, R. Zech). Der Aktionsraum des unverpaarten Vogels war recht groß, denn am 21.04.1997 wurde er zusätzlich auch im 1,5 km entfernten Willmersdorf angetroffen(R. Zech). In Maiberg, etwa 6 km nordwestlich von Willmersdorf registrierte R. Zech am 15.03.1998 ein ru­fendes Grauspechtweibchen. Möglicherweise ist diese Feststellung bereits als Indiz dafür zu werten, daß zwischen der Region Cottbus und dem Spreewald(nur 16 km von Maiberg entfernt) ein Migrieren oder Individuenaustausch in geringem Umfang stattfindet. Schließlich sei noch eine räumlich etwas isolierte Beobachtung eines rufenden Weibchens erwähnt, die am 01.04.1988 im 10 km westlich Cottbus gelege­nen Glinziger Teichgebiet erfolgte(S. Rasehorn).

Hoher Fläming(Kreis Potsdam-Mittelmark)

Bezeichnenderweise erfolgten die Beobachtungen des Grauspechts in den ausgedehnten Waldungen der Umgebung des Hagelbergs, der mit 200,1 Meter ü. NN die höchste Erhebung Brandenburgs darstellt.

Dem ersten Nachweis eines Grauspechts im Hohen Fläming(20.04.1988, 1 Ex. am Burgteich in Belzig ; C. Hinnerichs) folgten zwischen 1993 und 1999 in 7 Jahren insgesamt 12 Feststellungen an fünf verschie­denen Orten(vgl. Abb. 1). Die zweite Beobachtung betrifft zugleich den bislang einzigen Brutnachweis für das Gebiet: Am 14.05.1993 sah P. Schubert westlich des Ortes Medewitzerhütten in einem hallenarti­gen Stieleichen-Rotbuchenwald ein Grauspechtpaar. Beide Vögel flogen eine in ca. 20 Meter Höhe errich­tete Höhle einer Altbuche an und fütterten dort Jungvögel. Eine weitere Beobachtung ebendort gelang am 23.04.1995, als zwei Grauspechte(1 Paar?) intensiv aus der selben Forstabteilung riefen(P. Schubert). Im Schmerwitzer Wildpark, etwa 10 km nordöstlich des Brutplatzes von 1993 wurde am 6.03.1994 ein aus­dauernd rufendes Männchen beobachtet(J. Fleschner, P. Schubert u. a.). Der Aufenthaltsort des Grau­Spechts bestand aus einem Rotbuchenhallenwald, Alleebäumen(ebenfalls Rotbuche) sowie angrenzenden Laubmischwäldern. Im selben Gebiet wurde am 06.u. 14.04.1996 erneut ein rufendes Männchen festge­stellt(P. Schubert; J. Fleschner) und am 08.06.1996 einfuttertragender Grauspecht gesehen(T. Rysla­Vy). Da Grauspechte Nahrung ausschließlich in Kehlsack zur Bruthöhle transportieren(CONRADS 1980), ist mglw. von Kottransport 0.ä. auszugehen. Während 1997 keine Feststellung aus den Schmerwitzer Wildpark bekannt wurde, balzten dort am 12.04.1998 gleichzeitig drei Grauspechte(mind. 1 Männchen) in Rotbuchenalthölzern(J. Fleschner). Auch 1999 konnte das(leider nur 1996 als Revier zu wertende) Vorkommen am 27.03. mit zwei sehr rufaktiven Grauspechten(wohl 1 Paar) bestätigt werden(P. Schu­bert).

Den dritten Ort der Nachweiskette im Hohen Fläming liefert die Beobachtung von zwei rufenden Grau­Spechten(ob 1 Paar?) am 30.03.1997 in einem Quellgebiet bei Klein Briesen(etwa 8 km nördlich Schmerwitz; B. Rudolph).

Schließlich balzte ein Männchen am 07.03.1999 im Bereich der Plane bei Werdermühle(T.Ryslavy) etwa 15km südöstlich der bisher bekannten Orte in diesem Naturraum. Ob es sich hierbei um ein